Das ist anders gemeint:
Ein Fernglas vergrößert Dinge, indem es Winkel vergrößert, die andernfalls zu klein wären, als dass man sie mit dem bloßen Auge sehen kann.
Beispiel: der Mond hat einen scheinbaren Winkeldurchmesser von 0.5°. Mit einem 8x56 beobachtet, wird der Winkel um den Faktor 8 vergrößert. Der Mond erscheint also im Okular unter einem Winkel von 4° von Rand zu Rand.
Das Glas löst ca. 4" auf; das wäre z.B. der Winkeldurchmesser eines kleinen Kraters auf dem Mond, von hier aus beobachtet. Mit der 8-fachen Vergrößerung wird der Krater auf 32" vergrößert. Tut mir leid, immer noch zu klein, um ihn durch das Okular sehen zu können. Dazu braucht es mindestens 60", was die Auflösung des Auges ist. Es wäre also etwa eine 15-fache Vergrößerung nötig (15*4"=60"), um den kleinen Krater erkennen zu können (Stativ vorausgesetzt). Mit 32" ist der Krater zwar im Bild vorhanden, aber einfach immer noch zu klein, um wahrgenommen zu werden.
Die Auflösung des 56er-Glases, objektseitig (d.h. vor dem Objektiv), ist und bleibt 4". Wenn die Vergrößerung des Glases groß genug ist, kann ich dann durch das Okular auch so feine Strukturen erkennen. Wäre die Vergrößerung noch größer, würden keine feineren Strukturen mehr dazukommen, da die Leistungsgrenze des 56er-Objektivs erreicht ist.
Viele Grüße, Infinity