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Erklärung der unterschiedlichen AP-Längsabstände

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24. Juli 2005 23:41
Die vorgeschaltete Optik spielt, wenn damit nur das Objekt und nicht etwas auch eine Feldlinse gemeint ist (die man oft nicht als ein eigenständiges optisches Teil ansieht, sondern dem Okular zurechnet), keine Rolle für das Einblickverhalten, sofern die Brennweite des Objektivs sich nicht wesentlich ändert. Eine „wesentliche” Änderung wäre z.B. nicht eine Abweichung um 20%, sondern eine um den Faktor 2 oder mehr.

Bei astronomischen Teleskopen kommen solche sehr unterschiedliche Objektivbrennweiten vor, die dann oft mit ein und denselben Okularen kombiniert werden und dann doch zu verschiedenem Einblickverhalten führen. Beispielsweise könnte ein und dasselbe Okular an einem sog. Richfield-Teleskop, das z.B. ein kurzbrennweitiger Apo-Refraktor mit nur 600 mm Brennweite wäre, aber auch an einem langen Fraunhofer-Refraktor mit etwa 2 m Brennweite verwendet werden, die mehr als das Dreifache der Apo-Refraktor-Brennweite wäre. Im Randbereich des Bildes fällt beim langbrennweitigen Objektiv der Hauptstrahl steiler auf die Fokusebene, woraus dann ein kleinerer AP-Längsabstand resultiert (das Auge muß einen kürzeren Abstand zum Okular einhalten). Auch wenn an einem Teleskop eine Barlowlinse oder -gruppe verwendet wird, ergibt sich ein anderes Einblichverhalten: Diesmal fallen jedoch bei verlängerter Systembrennweite am Bildrand die Hauptstrahlen schräger auf die Fokusebene, weil die Barlowgruppe die Hauptstrahlen für ein vergrößertes Bild „aufweitet“, was einen verlängerten AP-Längsabstand zur Folge hat (Al Nagler hat deshalb in seinen „Powermate”-Barlows zwei zusätzliche Linsen eingebaut, um diesen Effekt des Wanderns der Pupillenlage zu beheben).

Zurück zu Ferngläsern. Hier variieren die Objektivbrennweiten nicht so stark, daß das eine merkliche Rolle spielen könnte. Der Grund für das von Ihnen festgestellte unterschiedliche Einblickverhalten beim Zeiss Victory 10x42 FL und 10x56 kann daher einzig und allein auf verschiedene Okularkonstruktionen, evtl. in Verbindung mit unterschiedlich weit über den letzten Linsenscheitel hinausragende Augenmuscheln, zurückzuführen sein. Wenn ich Sie recht verstanden habe, gingen Sie aber wohl davon aus, daß beide Ferngläser dieselbe Okularkonstruktion haben müßten (was ich nicht glaube, wenn Ihre Beobachtung stimmt).

Beachten Sie bitte auch, daß es bei jedem Menschen einen gewissen Toleranzbereich für den „komfortablen“ AP-Längsabstand gibt, der vielleicht 2 bis 3 mm betragen könnte und damit zu erklären ist, daß der Beobachten ein Fernglas mit kürzerem AP-Längsabstand einfach fester ans Gesicht oder die Brille drückt und ein anderen Fernglas mir längerem AP-Längsabstand an der Obergrenze des Tolereanzbereichs lockerer hält. Es könnte nun sein, daß Sie bei Ihrem Mikroskop z.B. am oberen Ende Ihres Toleranzbereichs und Ihre Mitarbeiterinnen am unteren Ende liegen, aber beide eben noch knapp innerhalb des jeweiligen Tolenanzbereichs. Wenn nun aber der AP-Längsabstand beim Fernglas größer (oder kleiner) ist als der der Okulare Ihres Mikroskops, daß kann es sein, daß dieser AP-Längsabstand bei Ihnen immer noch im Toleranzbereich liegt, bei Ihren Mitarbeitern aber nicht mehr (oder auch umgekehrt).

Die von Ihnen beobachteten Verhältnisse sind also durchaus erklärbar.

Walter E. Schön
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Okularfragen

Otto Kaufmann 1704 24. Juli 2005 20:12

Erklärung der unterschiedlichen AP-Längsabstände

Walter E. Schön 971 24. Juli 2005 23:41



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