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Vixen 102 Fluorit

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Barbara Klein
22. Januar 2001 15:08

Ich besitze einen Vixen 102 mm Fluorit-Refraktor auf einer normalen GP-Montierung. Auf meinen Wunsch wurden einige Punkte
modifiziert. So habe ich einen 50 mm Sucher mit beleuchtetem Fadenkreuzokular und einen Säulenadapter anstelle der Stativbeine
erworben.
Eine typische Beobachtungsnacht sieht wie folgt aus. Ich transportiere den Tubus hinaus in unseren Garten und befestige
ihn mittels der Schwalbenschwanzführung auf der Montierung. Danach lasse ich mir eine halbe Stunde Zeit.
Im Garten übersehe ich bis fast zum Horizont den Osthimmel, Süden und Westen werden durch Bäume gestört, der Norden ist aufgehellt.
Die Grenzgröße ermittele ich nicht im Zenit, was richtig wäre sondern in mir vertrauten Sternbildern. Dies nehme ich nicht so
genau, ich bin kein Buchhalter. Gleiches gilt für die Bewertung des Seeings. Mir scheint, dies spielt bei 100 mm Öffnung keine Rolle.
Ich beobachte Planeten, überwiegend Mars, Jupiter und Saturn.
Meine Beobachtungen bringe ich als Zeichnungen zu Papier. Ein Freund teilt mein Hobby und manchmal beobachten und zeichnen wir fast synchron. Er besitzt aber ein wesentlich größeres Fernrohr, einen modifizierten Newton der Firma Takahashi mit gut 200 mm
Öffnung. Dies sieht man aber unseren Jupiterzeichnungen nicht an. Anders ist es bei Mars und Saturn, hier vermisse ich bei meinem Fluorit doch etwas Leistung.

Was mir an meinem Teleskop gefällt sind seine Universaleigenschaften. Man kann Nebel und Galaxien detailreich fotografieren, die randständigen Vordergrundsterne bleiben nadelfein. Man kann andererseits bis zu 8 m Äquivalentbrennweite realisieren, ohne die Montierung zu überfordern. So weit gehe ich aber meistens nicht. Bei einem Öffnungsverhältnis von 1:9 erreicht man im Fokus eine maximale Auflösung von gut 5µm. Die Filmkörner eines hochauflösenden Filmes haben etwa 8-12µn. Will man jetzt noch sicherstellen, daß die Ortsinformation einigermaßen genau ist, sollte eine abgebildete Struktureinheit den Durchmesser von
etwa 2 Filmkörnern haben. Dann wäre man bei meiner Optik bei etwa 4-5 Metern. Wer mit längeren Brennweiten fotografieren will, muß wissen, daß dies mit längeren Belichtungszeiten erkauft wird. Hier muß man entscheiden, was man will.
Jupiter mit 5 Metern Brennweite aufzunehmen, ergibt ein Plantenscheibchen von 1,3 mm Durchmesser, also nicht sehr viel.
Das sind dann etwa 100 Filmkörnchen nebeneinander. Bei einem Diaabend in unserem Wohnzimmer muß dann die Projektion aus einem Beobachtungsabstand von 3 Metern noch "kornlos" sein. Dann ist Jupiter maximal 3 Zentimeter groß. Wer einen größeren Jupiter will, muß andere Wege gehen. Ein Bericht hier im Forum von Herrn Falkenberg brachte mich auf die Idee.
Ich benutze heute für Planetenaufnahmen eine 1/2" CCD-Videokamera von Sony. Hier habe ich eine nutzbare Chipfläche von etwa 4 x 5,5 mm. Jedes Pixel ist 6 x 7 µm groß. Die Kamera ist nicht gekühlt, Langzeitaufnahmen sind daher nicht möglich. Jetzt reichen aber 3 Meter Brennweite aus. Die Kamera liefert mit einer einstellbaren Belichtungszeit zwischen 0,001 bis 0,02 Sekunden ordentliche Bilder von Mond und Jupiter, etwas lichtschwächere von Mars und Saturn. Diese Bilder werden mit einer Software vorsichtig bearbeitet. Man kann Bilder übereinanderlegen, nachträglich vorsichtig den Kontrast erhöhen und erhält sehr schöne Bilder, die sich mittels Beamer auf die Familienleinwand projizieren lassen. Versuche mit lichtschwachen Nebeln sind bisher leider unbefriedigend.
Selbst helle Objekte wie M13 oder M42 weigern sich beharrlich, über etwas Lichtmatsch hinauszugehen. Hier liegt dann die Domäne
meiner F1.
Da ich aber entschieden habe, unser Grundstück astronomisch nicht zu verlassen, sind auch der chemischen Bildsammlung Grenzen gesteckt. Spätestens nach 5 Minuten wird der Himmelshintergrund hell.
So bewege ich mich im Rahmen meiner Möglichkeiten. Ich komme im Jahr auf etwa 40 Beobachtungsabende, mehr erlauben Gesundheit und Familie nicht.
Die ausgeübte Astronomie bedeutet mir sehr viel. Es ist ein leises, introvertiertes Vergnügen, hinter einem Objekt herzujagen.
Die fertigen Zeichnungen noch mehr als die Bilder helfen, die Planetenoberflächen kennenzulernen. Spontane Beobachtungen wie
eine helle Feuerkugel 1998 oder schöne Sternschnuppenereignisse machen viel Vergnügen.
Die Qualität meines Instrumentes erscheint mir gut, ein Hobbykollege meint sogar sehr gut. Ein größeres Instrument wäre an
unserem Standort wahrscheinlich nicht gerechtfertigt, ein schwereres könnte ich nicht mehr transportieren.
Ich kann jedem raten, sich mit diesem Hobby einmal auseinanderzusetzen. Es ist auch für Behinderte geeignet.
Barbara Klein

Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Vixen 102 Fluorit

Barbara Klein 2847 22. Januar 2001 15:08



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