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Dominik Fichtel
27. Februar 2001 09:42

Ich habe 1998 ein Meade LX10 für 3600 DM gekauft.
Eigentlich wollte ich ein größeres Teleskop, aber eine sehr überzeugende Beratung hat mich auf "Nebensächlichkeiten" hingewiesen, die letztlich den Ausschlag gegeben haben.
a.) habe ich kein Auto zum Transport eines großen Tubus, mir schwebte mindestens ein 10" Dobson vor.
b.) wollte ich auch manchmal mit höheren Vergrößerungen beobachten, da ist eine Nachführung nützlich.

Nach etwa 100 Beobachtungsnächten ziehe ich folgendes Fazit:
Ich habe ein kompaktes Teleskop mittlerer Qualität erworben. Transport und Montage sind für eine Person möglich. Die visuelle
optische Qualität ist dann gut, wenn das Meade ausgekühlt ist und die Optik sauber justiert ist. Die lange Auskühlphase hat mich als
Laien sehr erstaunt. Hier schneidet der gleichgroße Newton eines Freundes besser ab.
Es sollte aber betont werden, daß es nur wenige Nächte gibt, die vom Seeing und vom Temperaturgradienten eine intensive
Planetenbeobachtung erlauben. In diesen Nächten setze ich eine 2/3" CCD-Farb-Videokamera mit C-Mount-Adapter ein.
Die Kamera erlaubt häufig, mit kurzen Belichtungszeiten das Seeing zu überlisten. Ich arbeite mit Äquivalentbrennweiten zwischen 4-8 Metern. Die Fotos werden direkt über eine PCMCIA-Framegrabberkarte in mein Notebook eingelesen. Die notwendige Energie liefert eine 12V/16AH Motorradbatterie.
Bei schlechtem Wetter habe ich dann mit der Bildauswertung und Verarbeitung genug zu tun.
Aufnahmen mit meiner Nikon-KB-Kamera habe ich nach ersten Versuchen abgebrochen. Die Bildqualität am Rand ist zu schlecht.
Das Meade zeigt Bildfeldwölbung und etwas Vignettierung.
Zusätzlich nervt der Antrieb bei langen Nachführfahrten.

Ich habe einige Ergänzungen zu empfehlen.
Der Austausch des 30 mm Suchers durch ein Modell mit 50 mm macht sehr viel aus. Eine selbstgebaute Spreizung mit
Schnellspannvorrichtung macht das Dreibein bombenfest.
Ich habe an empfehlenswertem Zubehör gekauft:
Meade SPL 9,7 mm, mein meistgebrauchtes Okular für Planeten
Meade SPL 15 mm, für kleine Nebel und Kugelsternhaufen
Meade SPL 32 mm, mein längstes 31,8 mm Okular für Nebel und Galaxien
Meade SPL 56 mm + 2" Zenitprisma, gedacht für offene Sternhaufen und Andromeda.

Ich habe an weniger empfehlenswertem Zubehör gekauft:
Vixen LV 6mm, gegen den Rat von Herrn Jülich, aber angeregt durch die Angaben im Meadekatalog und auf der Photokina in Köln. 330 fache Vergrößerung ist extrem selten möglich, ich hätte lieber 7 mm (= 290 fach ) nehmen sollen.
Meade 8,8 mm 2" Okular, gebraucht erworben, aber am Schmidt Cassegrain mit eingeschränkter Schärfe. Was soll ein Weitwinkel,
das nur im Zentrum scharf zeichnet ?

Ich kenne mittlerweile insgesamt 4 LX10/LX50 Besitzer. Alle sind mit der optischen Qualität zufrieden, alle bemängeln jedoch, wie
oft justiert werden muß. Der 30 mm Sucher ist ein Zugeständnis an den Preis, die fehlende Spreizung im LX10-Dreibein ist dagegen
nicht zu erklären. Vermutlich liegen hier die Mehrkosten bei einigen Dollar.
Der Mehrpreis für das besser ausgestattete LX50 ist sicher gerechtfertigt. Das viel höhere Gewicht der Gabel sollte bedacht
werden. Wenn Meade dem LX10 das Dreibein des LX50 spendiert, wäre dieses so erweiterte Teleskop rundherum zu empfehlen.
Im aktuellen Zustand bleibt aber das Dreibein die Achillesferse.
Herr Jülich hat bei seiner sorgfältigen Beratung auf diesen Punkt hingewiesen, als Anfänger konnte ich dies aber nicht richtig
einordnen.

Dominik Fichtel

Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Meade LX10- meine Erfahrungen

Dominik Fichtel 3474 27. Februar 2001 09:42



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