Oha! Da dauerts mal gerade drei Jahre bis zur ersten Antwort, und dann kommt Eine nach der Anderen.
Etwas getan hat sich auch, also etwas was ich besser direkt getan hätte: Ich habe die zuständigen Forstämter einfach mal angeschrieben wie das aussieht mit dem Betretungsrecht des Waldes in Tagesrandlagen und bei Nacht. Das im Plural, weil der auslösende Fall in RLP lag, ich aber zwischenzeitig auch (in einem ganz anderen Rahmen als beim Sternegucken) mit einem Jäger aus NRW diese Diskussion hatte.
Die Antworten aus den Forstämtern Münster wie auch Nastätten waren unisono dergestalt, dass es schlicht kein grundsätzliches zeitgebundenes Betretungsverbot (bei Nacht) gibt! Das von den Jägern angesprochene Bundesjagdgesetz bzw. die jeweiligen Landesjagdgesetze geben dies schon garnicht her, ebensowenig wie Waldgesetze und was es da sonst noch gibt. Heisse Luft also...
Natürlich gebietet sich trotzdem gegenseitige Rücksichtnahme, und eine vorsätzliche Störung der Jagdausübung ist widerum auch eine Ordnungswidrigkeit. Auch gilt natürlich in Naturschutzgebieten ein Wegegebot, und unter besonderen Umständen können auch bestimmte Gebiete zeitweise oder dauerhaft gesperrt werden, aber das muss dann auch offen angezeigt werden - etwa durch Schilder. Aber eine grundsätzliche Sperrung der offenen Landschaft nach Eintritt der Dunkelheit ist Unsinn. So war meine erste Antwort an den mosernden Jäger damals sogar passend, indem ich ihn etwas provokant fragte, ob denn Krieg wäre und man eine nächtliche Ausgangssperre verhängt hätte.
Interessant wurde es auch, als ich mit meinem Anliegen mal in einem Jägerforum "vorstellig" wurde. Auweia! Na gut: Da gab es auch viele vernünftige Leute, die die Sache richtig aufgegriffen haben, aber leider auch viele, mit denen man im täglichen Leben vermutlich lieber nichts zu tun haben möchte... Wer da nicht im Wald groß geworden ist, wird als Städter angesehen, der da auch gefälligst bleiben soll, weil er eh keine Ahnung hat ect. blabla... Sicher gibt es leider auch sehr viele Menschen, die sich als Gast im Wald buchstäblich wie die Axt im Selbigen benehmen, und wo man schon verstehen kann, wenn die Jäger und Forstleute da nicht gut drauf zu sprechen sind, aber man mag sich doch nicht einfach mit solchen Leuten über einen Kamm scheren lassen.
Wie dem auch sei: Ich weis jetzt definitiv was Sache ist, was schon mal ein gutes Rüstzeug ist für die Zukunft. Und dank der modernen Technik ist es mir seit kurzem auch möglich, solchen Zeitgenossen, sollte man wieder erfundene Gesetze zitiert bekommen, kurzerhand das "Täblett" mit aufgerufener Googleseite hinzuhalten und sie dann mal freundlich zu bitten, wo das Gesetz denn zu finden wäre.
Viele Grüsse:
Thomas