Ich bezweifele, daß man freihändig über eine ausreichend lange Zeit Beobachten kann. Ich beobachte selber mit einen 15 x 60 und benutze ein Stativ.
Wenn ich mit den Zeiss 20x 60 Mono stabilisiert beobachte, dann immer nur für wenige Minuten, danach wird es anstrengend.
Wer also längere Zeit beobachtet, wird in jedem Fall ein Stativ benötigen.
Fest montiert auf einem Stativ habe ich sowohl das Fujinon als auch das Canon mit anderen Gläsern verglichen.
Das Canon 15 x 50 erscheint mir ziemlich randscharf, hat aber einen Farbsaum, den ich störend finde. Im Vergleich zum 15 x 60 Zeiss ist man doch ziemlich ernüchtert. Der Reiz des Canon liegt für mich im schnellen Erfassen von detailierten Objekten, wo es einem nicht stablisierten Glas überlegen ist.
Das Fujinon ist nach meinem Empfinden optisch sehr problematisch, der Bildeindruck ist irgendwie flau, das Glas ist nicht randscharf. Kein Vergleich zur Konkurrenz von Leica, Swarovski oder Zeiss.
Eigentlich muß dies aber jeder selber entscheiden. Ich kann lediglich empfehlen, die Nutzungsintensität zu klären und im Zweifel halt wirklich mal 5 Minuten am Stück zu halten.
Randschärfe ist dann und nur dann wichtig, wenn man mit fixiertem Glas Überwachungsaufgaben wahrnehmen muß. D.h. es gilt nicht nur für uns Astronomieliebhaber, sondern auch für Profis in Behörden. Wer entscheidet, das er ein Glas aus der freien Hand nutzen will, braucht der Randschärfe nicht die gleiche Bedeutung zu geben. Er wird sich im Zweifel dabei beobachten können, wie er das Beobachtungsobjekt immer unwillkürlich zentriert.
Werner Jülich