Ich kann den Mitbewerber gut verstehen, denn es gibt zur Zeit noch keine Alternative. Der von Hund angebotene AFL-Illuminator ist im wahrsten Sinne des Wortes konkurrenzlos.
Warum gibt es keinen Wettbewerb?
Hund hatte bereits Komponenten im Programm, die man "nur" modifizieren mußte, was ein entscheidender Vorteil ist, wenn Entwickler Betriebswirte überzeugen müssen.
Die großen Vier schätzen dieses Marktsegment anders ein, oder haben kein geeignetes Mikroskop in der vergleichbaren Preisklasse um darauf aufzubauen. Das Marktsegment ist auch nicht riesig, es ist preiskritisch, also für absolute Premiumhersteller bzw. deren Kalkulatoren nicht attraktiv.
Zusätzlich hat Hund einen Einführungspreis gemacht, der wenig Spielraum für aufwendige Neuentwicklungen anderer Hersteller läßt.
Der Auflichtilluminator ist so ausgelegt, daß er auch an Mikroskope anderer Hersteller adaptiert werden kann. Dies haben wir schon mehrmals gemacht.
Mir sind zwei halbherzige Versuche von Billiglabel bekannt, die mußten aber zu ihrer Überraschung feststellen, daß es mit dem Austausch Halogenlampe gegen LED nicht getan ist, sondern daß man da noch optisch denken muß. Wenn die Kunden wüßten, auf welchen fachlichen Niveau sich die Billiglabel bewegen.
Das sind aus meiner Sicht die Argumente für die Alleinstellungssituation.
Zum Thema Endlich- versus Unendlichoptik, Sie können selbstverständlich auch ein Hund mit AFL und Unendlichoptik haben, wenn es nur darum geht, Features abzuhaken.
Wenn es aber um ein braves Arztmikroskop geht und Sie es selber bezahlen müssen, würde ich erst einmal durchsehen und danach entscheiden. Sie können bei uns in der Vorführung Mikroskope mit Unendlich und mit Endlichoptik gegeneinander testen und danach entscheiden.
Damit ich nicht falsch verstanden werde, Unendlichoptik hat mit zunehmender Komplexität entscheidende Vorteile, bei einem kleinen Mikroskop werden Sie diese nach unserer Erfahrung aber nicht wahrnehmen.
Werner Jülich