Sebastian Stoll schrieb:
-------------------------------------------------------
> Nach meiner Tauschaktion steht für mich fest, dass
> es nicht an den Objektiven liegt, sondern am
> Objektivrevolver. Mein Händler hat sich nach
> Rücksprache mit der Vertretung bedauernd geäußert,
> aber das wäre leider so. Ich muß gestehen, dass
> dieser Punkt mir die Freude trübt.
>
> Wie ist es eigentlich genau, welche Abweichungen
> muß ich hinnehmen? Kann man irgendwie Nachbessern.
> Sind alle Mikroskope mit diesem Mangel behaftet
> oder anders gefragt, wo fängt die Klasse an, die
> so präzise gebaut ist, dass der Objektivwechsel
> keine Verschiebung produziert?
Der Revolver muß leicht drehbar sein und trotzdem satt und genau einrasten – und ohne harten Anschlag, weil sonst bei der Untersuchung von Wasserproben alle Viecher panikartig durcheinander schwimmen. Wichtig ist auch, daß er sauber mittig zentriert ist, ebenso seine Gewindebohrungen für die Objektive. Nach international akzeptierten Qualitätsvorstellungen soll beim Wechsel zum nächststärkeren Objektiv bei einem mittelstarken Okular, z. B. 10 bis 16 x, das Objekt, das vorher in der Gesichtsfeldmitte zu sehen war, nicht weiter wegwandern als bis in das mittlere Drittel des Gesichtsfeldes. Das ist ein guter Test: Hersteller, die diese aus der Anwendungspraxis stammende Mindestforderung nicht erfüllen, haben im Mikroskopbau eigentlich nichts verloren.
Mit jedem Einschraubgewinde im Revolver wächst die Schwierigkeit, alle sauber zu zentrieren enorm. Wollte ein Hersteller das wirklich machen, wäre der Preis eines Mikroskops spürbar höher. Um die übliche Abweichung auszugleichen, haben die Kondensoren Zentrierschrauben, eventuell auch eine unter dem Kondensor angeordnete Hilfslinse.
Beim Zeiss Standard und Standard Universal kosteten die Revolver für 7 Objektive etwa den 10fachen Preis.