Spannende Frage, was muß ein 40/0,65 er Objektiv können?
Über die NA ist die maximal mögliche Auflösung zu bestimmen, aber nur wenn das Mikroskop sauber eingestellt ist.
Sie müßten sich also erst einmal die Mühe machen, die Testbedingungen anzugleichen, beispielsweise dadurch, daß Sie in den Revolver eines als gut empfundenen Objektives noch drei gleiche Brüderchen einschrauben. es kann dann immer noch zu kleinen Abweichungen durch Gewindeversatz kommen, aber es wäre ein erster Schritt.
Dann können Sie schrittweise, nämlich durch Vergleich, die Abbildungsleistung der Objektive einsortieren.
Beliebte Testpräparate sind Diatomen, es gibt aber auch richtige Testtafeln.
Sie können auf diese Weise auch den Schärfeabfall zum Randbereich hin überprüfen.
Aus eigener Erfahrung sind bei einfachen Achromaten die Unterschiede in der Auflösung in Bildmitte eher gering. Abweichungen davon sind durch mangelhafte Mikromontage entstanden, meistens sieht man dann überhaupt nichts, hier können Sie auf einen Umtausch bestehen.
Randschärfe ist beim einfachen Achromaten nicht vorgesehen. Sie sollten keinen Abfall bis zur Hälfe des Feldes erkennen, danach wird es halt schwierig.
Haben Sie geprüft, wie groß der Einfluß der Okulare ist?
Was beim preiswerten Mikroskopobjektiv fast immer auf der Strecke bleibt ist der Kontrast. Das ist aber nicht weiter schlimm, denn den optimalen Kontrast holt man ja nicht ausschließlich aus dem Objektiv, sondern da spielen weitere Komponenten einschließlich Benutzer eine Rolle.
Wenn weitergehende Tests Ihre Behauptung stützen, sollten Sie 2 Objektive auf Garantie tauschen können und bei den 4 anderen über Kulanz verhandeln.
Vielleicht hilft Ihnen der Hinweis auf die Mikrofibel von Klaus Henkel, mittlerweile zu einem imposanten Kompendium angewachsen, beantwortet sie eigentlich alle Fragen zur Mikroskoptechnik und wäre in Ihrem Fall sicher ein optimaler Leitfaden. Googlen hilft.
Bernd Sommerfeld