Guten Samstag Herr Schneider und willkommen im Klub der privaten Mikroskopbetreiber. Gunnar wunderte sich wohl darüber, daß Sie ein zugegebenermaßen ambitioniertes und toll ausgestattetes Mikroskop der Mittelklasse mit Geräten aus dem eher als billig zu bezeichnenden Einstiegsbereich verglichen, wobei das Bonntec natürlich teurer ist. Ihre Aussage "das teure Stereomikroskop von Bonntec" kann man aber schnell in den falschen Hals bekommen, weil es ja gerade der Vorteil des Bonntec ist, ein ordentliches Paket, ähnlich dem wie des die einfachen Mikroskope von Zeiss oder Leica bieten, und sogar deutlich mehr(größeres Sehfeld, Feintrieb, LED-Ringlicht, Fototubus etc.) zu einem vergleichsweise günstigen Preis anzubieten. Natürlich sind auch die 1.300 Euro für das Bonntec viel Geld, aber 'teuer' wird es im Verständnis vieler Mikroskopiker erst so richtig, wenn sie Spitzenoptik im Paket aus Stativ, Beleuchtung und Mikroskop von Zeiss, Leica, Nikon oder Olympus kaufen. Da müssen Sie dann schon einige Tausender über die Ladentheke schieben.
Wenn Sie dann am Ende noch eine gute Canon EOS, ein Stativ mit Gleittisch und Ambitionen zum Ausbau der Beleuchtung erwähnen, kann man sich schon fragen, ob Ihnen gutes Zubehör fast schon wichtiger ist als das Grundgerät. Nehmen Sie es mir nicht übel, aber in solchen Fällen denke ich immer an die Jungs, die Felgen und Reifen aus dem Premiumzubehör an ihre durchgerosteten Polos mit gespachtelten Radkastenverbreiterungen schrauben, die sicher fast den Wert der Karre übersteigen.
Verglichen mit einem Spitzenfernglas, einer richtig guten Kamera mit Objektiven, oder gutem Werkzeug im Hobbykeller scheinen viele Mikroskope, mit denen auch ambitioniert in der knappen Freizeit gearbeitet wird, eigentlich ziemlich billig.
Freundlich Grüße aus Berlin und viel Spaß mit Ihrem schönen Bonntec wünscht
Jan Münzer