Hallo Herr Werres,
Ihre erste Frage ist für mich nicht leicht zu beantworten, da ich i.d.R. die Zeit vergesse, wenn ich mich mit solchen Themen beschäftige und auch rückblickend mich weniger dafür interessiere, wie lange ich für bestimmte Arbeitssequenzen gebraucht habe. Insgesamt habe ich mich mit diesem Thema über ein Jahr beschäftigt. Dabei gab es Phasen, in denen ich Tage lang in meiner freien Zeit nichts anderes gemacht habe. Es gab aber auch immer wieder Phasen, in denen ich pausiert habe, weil ich entnervt die Brocken geschmissen hatte und das Gefühl hatte, in einer Sackgasse zu sein, bis dann manchmal durch Zufall ein neuer Aspekt auftauchte und mir Mut machte weiter zu machen. Wahrscheinlich stecken mehrere 100 Stunden in der Arbeit. Aber ob es nun 300 oder 400 Stunden waren, ich weiß es nicht.
Natürlich ist eine Klinge, die bei geringstem Druck bereits schneidet eine gute Voraussetzung für gute Schnitte.
Beim Handmikrotom hängt viel davon ab, wie das Messer mit der Hand geführt wird. Hier spielen der Winkel (Deklination), die Gleichmäßigkeit der Bewegung,die Härte des Materials, die Gleitfähigkeit des Schnittes auf der Klinge etc. eine Rolle. Eine so gleichmäßige Klingenbewegung wie ein Mikrotom, bei dem man ja auch noch den Neigungswinkel der Klinge (Inklination) einstellen kann, kriegt man mit der Hand nicht hin.
Was den Tipp zum Messerkauf angeht, möchte ich mich den Ausführungen von Rolf-Dieter Müller anschließen.
Ich würde versuchen, ein möglicht derb geschliffenes Rasiermesser aus rostendem Karbonstahl zu bekommen. Je elastischer die Klinge ist, umso ungeeigneter ist sie für unsere Zwecke.
m.fr.G. Rudolf Krönung