Ein Bergkristall ist gut geeignat um zu erkennen, wo die Kontrastgrenzen liegen. Ich hatte ein schönes Stück dabei mit allerlei Ausbrüchen. Sie erhöhen die Vergrößerung und dann verliert das Hund irgendwann die Details, die das Stemi noch zeigt.
Als Beleuchtung haben wir den gleichen Schwanenhalslichtleiter mit vorgesetzter Optik genommen. Die Beleuchtungwinkel sind nicht ganz gleich, aber wenn bei jedem Wechsel und unter allen Bedingungen das Zeiss besser ist, dann können Sie sich darauf verlassen.
Pyrit ist gut geeignet, um die Vergütung und die Effekte durch Reflexe zu prüfen. Eine gleissend helle Fläche darf nicht die benachbarte Struktur überdecken. In der Praxis geht es um ein mehr oder weniger, aber auch hier gab es keine Situation, bei der das Hund besser gewesen wäre.
Der Lapislazuli ist bestens geeignet, um die genaue Farbwiedergabe zu testen. Hier sind kaum Unterschiede zu erkennen, d.h. dass das Hund diese Dosziplin gut beherrscht oder das diese Disziplin nicht so schwer zu erreichen ist.
Ein weiterer Punkt war die Auflösung. Hier nehmen Sie ein Objektmikrometer und vergleichen. Das Zeiss löst bei gleicher Vergrößerung immer etwas besser auf. Um Gleichstand zu erzielen, muß man beim Hund daher stärker vergrößern. Der Unterschied beträgt fast 10%.
In einem Punkt hat mir dann Hund wiederum gut gefallen, nämlich bei den Auslegerstativen. Ich denke, wenn ich kaufe, dann ein solches Ausleger-Stativ kombiniert mit dem Zeiss Stemi.
Ich habe auf die Eignung für Brillenträger geachtet, ich habe auf die mögliche Reinigung geachtet und wie man die einzelnen Komponenten zerlegen kann, sollte einmal ein Malheur passieren. Das hat aber auch Hund ordentlich gelöst.
In einem Punkt hat mir Hund überhaupt nicht gefallen, nämlich dann, wenn man eine digitale Spiegelreflexkamera aufsetzen will. Genau wie bei Zeiss muß man dazu drei kleine Schrauben anziehen, aber aus unerfindlichen Gründen ist die eine Schraube beim Hund kaum zugänglich, der Okularstutzen ist im Weg.
Sie werden denken, kein Wunder, dass das Zeiss besser ist, schließlich ist es ja auch doppelt so teuer. Fakt ist aber, dass mir nach diesem Vergleich ein Hund Stereomikroskop nicht mehr ausreichen wird. Vielleicht wäre es daher schlau gewesen, auf diesen Vergleich zu verzichten. Veständlicherweise war Herr Jülich anderer Meinung.
Günther Hausmann