Diese Frage wurde hier schon 71x gestellt und beantwortet. Ich fasse mich daher kurz.
Die Genauigkeit (Auflösung) einer Mikroskopoptik berechnet man nach folgenden Formeln:
Für die XY-Ebene gilt A(uflösung) = 1,22*Lambda/(2*NA)
Für die Z-Ebene gilt A=1,22*Lambda/NA^2
Für kleine Vergrößerungen (Lupe 10x) setzen wir NA= 0,1 ein. Für Lambda nehmen wir gerundet 0,5µm
Es kommt hierbei überhaupt nicht auf die genauen Zahlen an, sondern auf die Diskrepanz in der Auflösung von XY und Z.
Nehmen wir einmal an, Sie möchten in XY eine Auflösung von 1µm erreichen. Dann setzen Sie einfach ein 1µm=1,22*0,5/(2*NA) und lösen nach NA auf.
Mit diesem NA gehen Sie in die Formel für Z.
Sie können aber auch umgekehrt vorgehen, nehmen Sie A(Z) und setzen Sie hier 1µm ein.
Was Sie noch wissen müssen, mit zunehmender Auflösung wird die Messlänge kleiner, nicht prinzipiell aber meistens. Ist die Messlänge größer als die Länge, die man gleichzeitig mit dem Mikroskop abbilden kann, dann wird es teuer. Man braucht einen Messtisch, idealerweise mit direktem Anschluß an den PC zur Auswertung durch eine entsprechende Software. Die Software addiert Startposition im Bild (XY) + Verfahrweg Messtisch(XY) + Endposition (XY).
Wir setzen im Labor Zeiss AxioVision ein, eines der besten und umfassensten Softwarepakete, die für mikroskopische Auswertungen lieferbar ist. AxioVision ist modular, man kauft die Module die man braucht und man kann auch nachkaufen. Der Nachteil von AxioVision ist die Komplexität, man braucht einige Übung, um damit fehlerfrei umzugehen.
Eine Alternative ist Bonntec Imaging von der Firma Jülich. Das kann viel weniger und selbst diesen Funktionsumfang kann man noch durch gezieltes Abschalten einzelner Funktionen reduzieren. Wir haben inzwischen 2 Versionen in der Produktion laufen und ich kann im Prinzip bestätigen, dass es sich sehr leicht auf die Anwender einstellen und erlernen läßt. Für sehr viele Anwender ist es sicher mehr als ausreichend, lassen sie sich beide Programmpakete mal in Bonn vorführen.
Bernd Sommerfeld