Hallo Herr Hansen,
"Wie muß ich die 6 Stunden Belichtungszeit verstehen?"
Das ist die Gesamtbelichtungszeit, wenn man alle subs also HA, R , G und B aufaddiert. Die längste Einzelbelichtungszeit ist hier 2200s
"Bleibt die Kamera ununterbrochen geöffnet und eine Revolvermechanik tauscht die Filter durch oder werden die Aufnahmen im Rechner zusammengesetzt"
Die Kamera belichtete bei diesem Bild, wie o.g. mit max. 2200s am Stück.
Die Filter werden über das elektronisch gesteuerte ,integrierte Filterrad der Kamera über die Kamera-Steuersoftware "automatisch" gewechselt.
Die Aufnahmen werden dann im Rechner zusammengesetzt. RGB gibt das "gewohnte" Bild. Durch das Einsetzen des HA-Anteils als Luminanz kommt "automatisch" eine eher "Lachsfarbene" Aufnahme heraus, ausser man manipuliert die Farbkanäle. Die meisten Hubble-Aufnahmen sind übrigens auch Falschfarbenaufnahmen. Der Vorteil dieser ist der Kontratsgewinn und das "Sichtbarmachen" möglichst vieler Strukturen, was auch hier meine Intension war.
"Sie benutzen ein VMC260 mit Brennweite 3000mm. Damit solche tollen Aufnahmen möglich sind, brauchen Sie über 6h einen wolkenfreien Himmel"
Ja, das ist von Vortseil. Im Falle der Aufnahme war es auch tatsächlich so. Meist schaue ich vorher in Metoblue nach, wie es vorhergesagt ist. Aber es ist durchaus üblich mehrere Nächte an einer Aufnahme / einem Objekt zu verbringen.
"Wäre es nicht sinnvoll, wenn man eine Optik mit einem schnelleren Öffnungsverhältnis einsetzen würde."
Naja, für hohe Brennweiten wird dann das Teleskop ganz schön gross :-)
Der Vorteil der "schnellen" Öffnungsverhältnisse bei der Bildgewinnung wird m.E. extrem überschätzt. Ein fataler "Irrglaube" ist der, damit "tiefere" Bilder zu bekommen. Mann muss bei den größeren Öffnungsverhältnissen halt längere Integrationszeiten (Einzelbelichtungszeiten) wählen.
"Sie möchten Ihren VMC260 verkaufen, was kommt denn danach?"
Ein Planewave CDK 12,5"
LG
Immo Gerber
