Hallo Herr Fremerey,
im Prinzip ist das so, daß man das Seeing als begrenzenden Faktor ansehen könnte. Daß dem nicht so ist, beweisen nun Ihre Aufnahmen. In der Mikroskopie und Astronomie ist man höherer Auflösung als die beugungstheoretisch machbare nun mittels Interferometrie begegnet. In der Mikroskopie ist das z.B. die Phasenkontrast-Mikroskopie, die vom Prinzip her ähnliche Begebenheiten nutzt, wie das Michelson Interferometer in der Astronomie. So kann man die Auflösung auf optischem Wege durch Interferenz geschickt überschärfen unter Beibehalten der genutzten optischen Öffnung. Daher haben zentral abgeschattete Optiken, wie Spiegelteleskope, auch ein geringfügig schärferes Bild (die Frage des Kontrastes will ich hier nicht diskutieren, weil es hierzu verschiedene Definitionen gibt).
Seit den Neunzigern sind jedoch statistische Verfahren im Gespräch und in der Anwendung, welche zumindest in der konventionellen Photografie bereits angewandt werden, um zunächst höhere Ortsauflösung als die übliche Abbildungsleistung der Optik oder die Seeinggrenze zu erzielen, ohne interferometrisch zu arbeiten oder solche Verfahren indirekt über die Fourier-Spektralanalyse einzuführen. Die Verfahren der @#$%&Planetenphotografie zähle ich prinzipiell zu diesen statistischen Verfahren.
Gruß
Thilo Bauer
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 02.10.09 23:48.