Hallo Herr Dehn,
wie in meinem ersten Artikel beschrieben, sind die Deformationen der Sterne durch Seeing-Fluktuationen bei der kurzen Belichtungszeit von nur 8 Sekunden zu erklären. Man erkennt dies am ehesten, wenn man das Bild am Monitor mindestens 4x vergrößert darstellt. Diese Effekte variieren von Bild zu Bild.
Ich habe Ihnen zur Ergänzung noch eine Vollbildaufnahme von M52 eingestellt. Die Aufnahme ist 30 Sekunden belichtet und umfasst ein Grad des Himmels auf dem Kamerachip. Machen Sie sich selbst ein Bild, wie es in den Ecken des Bildes aussieht. Eine Bildfeldwölbung kann ich hier nicht erkennen. Die Sterne bleiben über die gesamte Fläche punktförmig. Für astrometrische Untersuchungen erwarte ich allenfalls eine bei realen Optiken unvermeidliche kleine Verzeichnung über die Fläche. Eine ideale Optik gibt es leider auch theoretisch nicht.
Leider hat meine Aufnahme einen kleinen Nachführfehler. Er zeigt sich in Strichspuren von ca. 1 Pixel = 1" Länge. Mit einer weniger guten Optik würde man solche Macken vermutlich kaum erkennen können. Artefakte und schlechte Wiedergabe von Intensitäten durch die starke JPEG Kompression der hier dargestellten Bilder lassen sich leider nicht zu vermeiden. Die Rohdaten können hier im Forum nicht hochgeladen werden (>57 Megabyte). Dennoch blieb auch das JPEG Bild bei der für die Darstellung gewählten Kompression "sauber".
Ich bin übrigens nur Kunde von Herrn Jülich und auch kein Verteter von Vixen. Aber beruflich vorbelastet ein Astronom, der seine Optiken nach anderen Vorstellungen zusammenstellt. Ich habe einige Jahre bei Herrn Prof. Geyer am Hohen List lernen dürfen und einiges von seinem Wissen und aus unseren gemeinsamen Diskussionen mitgenommen.
Mit freundlichen Grüßen
Thilo Bauer
