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Die Alternativen: Leica Ultravid, Zeiss Victory FL, Swarovski EL und Nikon HG-L

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16. Januar 2006 18:17
Sie werden bei der ausschließlichen oder überwiegende Tagbeobachtung an einem Ultravid 10x32 im wahrsten Sinne des Wortes Ihre „helle Freude“ haben. Es ist mit Sicherheit eines der besten Ferngläser seiner Klasse und sogar insgesamt. Daß es zugleich eines der leichtesten ist, kommt Ihrem Wunsch nach Gewichtsvermiderung sehr entgegen. Was Sie gegenüber dem Duovid auch noch sehr positiv bemerken werden, ist das ungewöhnlich große Sehfeld von 120 m auf 1000 m, also genausoviel wie beim Duovid in der Einstellung auf nur 8fache Vergrößerung, hier aber mit 10facher Vergrößerung. Das bedeutet einen scheinbaren Bildradiuszuwachs von 25% und einen Flächenzuwachs von 56%. Wenn Sie anschließen durchs Duovid schauen, wird Ihnen das fast als „Tunnelblick“ erscheinen.

Daß das Ultravid 10x32 eines der schönsten Ferngläser ist (für mich: das schönste), erfreut die Sinne. Daß es bei exzellenter Mittenschärfe auch noch ziemlich randscharf ist, ist speziell angesichts des überdurchschnittlich großen Sehfeldes besonders hervorzuheben.

Das Zeiss Victory 10x32 hat sehr ähnliche Eigenschaften auf etwa gleichem Gesamtniveau. Es hat fast exakt dasselbe Gewicht, aber liegt mir wegen seiner Längsrippen nicht ganz so gut in der Hand (das muß aber bei Ihnen nicht genauso sein), und diese Längsrippen finde ich auch ästhetisch nicht so ansprechend wie die schnörkellose Leica-Form. In der Bildhelligkeit mag es einen Tick besser als das Ultravid sein, aber der Unterschied ist in der Praxis unerheblich. Mich stört am Zeiss noch ein wenig, daß die Rippen auf der Fokussierwalze etwas zu große Zwischenräume haben und sich härter anfühlen als die Riffelung der Ultravid-Fokussierwalze. Beim Ultravid haben Sie das Gefühl, einen leicht gerippten Zylinder zu drehen, beim Zeiss eher, daß Sie ein Zahnrad (Zahnwalze) drehen, was mir weniger angenehm ist. Über das Einblickverhalten können nur Sie selbst entscheiden, weil das eine sehr individuelle Sache ist. Ich komme als kurzsichtiger Brillenträger (ca. -5 dpt) mit beiden klar.

Das Swarovski 10x32 El ist eine weitere interessante Alternative. Es ist ebenfalls sehr randscharf. nur minimal schwerer, ein merkliches Stück länger, liegt aber wegen seiner glatten Rohre und des Freiraums dazwischen hervorragend in der Hand (wobei es einem dann subjektiv sogar leichter als die beiden vorgenannten Gläser vorkommt). Ein Problem könnte der sehr kurze Austrittspupillen-Längsanstand (Augenabstand vom Okular) sein, wenn Sie Brillenträger sind. Das ist ein Grund, warum ich derzeit jemanden suche, der sein neuwertiges 8x32 EL gegen mein neuwertiges 10x32 EL (mit Wertausgleich) tauschen möchte. Als Kurzsichtiger können Sie bei nicht zu großer Brille noch halbwegs das volle Sehfeld überblicken, wenn Sie das Fernglas fest gegen die Brilengläser drücken, als Weitsichtiger aber leider nicht mehr. Ein weiterer Nachteil ist der nochmals deutlich höhere Preis.

Als vierte Alternative muß ich noch die 10fach vergrößernde Variante meines eigenen Lieblingsglases, das Nikon 8x32 HG-L, nennen. Das Nikon 10x32 HG-L hat von allen 10x32-Gläsern eindeutig die beste Randschärfe. Es ist auch das am wenigsten verzeichnende, sogar ein nahezu nicht verzeichnendes Fernglas. Diese beiden Eigenschaften sind für mich der Grund für die Bevorzugung dieses Modells. Ich muß aber darauf hinweisen, daß das Nicht-Verzeichnen automatisch zu einem stärkeren Globuseffekt führt, der mich so gut wie gar nicht stört, manchem anderen Beobachter aber gar nicht paßt - bis hin zu Schwindelgefühl. Das Abwägen zwischen geringem Globuseffekt (durch eine sichtbare kissenförmige Verzeichnung) und gerade bleibenden geraden Linien nahe dem Bildrand (durch Reduzierung der Verzeichnung) ist auch eine sehr individuelle Sache. Man muß es ausprobieren, um zu sehen, ob der Globuseffekt beim Schwenken während des Beobachtens mehr stört als die krummen Linien im Außenbereich des Bildes oder umgekehrt. Das Sehfeld ist beim Nikon 10x32 HG-L geringfügig kleiner als bei Leica, Zeiss und Swarovski (114 m statt 120 m auf 1000 m), was man in der Praxis aber nicht bemerkt und darum nicht überbewerten sollte. Leider ist das Nikon 10x32 HG-L trotz der erst kürzlich erfolgten „Abmagerungskur“ vom HG zum HG-L mit L = Light = leicht(gewichtig) um ca. 100 g schwerer als die andern drei genannten Fabrikate, mit knapp 700 g aber immer noch relativ zum Duovid ein Leichtgewicht, und es liegt sehr gut in der Hand.

Ich hoffe, Sie mit dieser kurzgefaßten Übersicht (ohne Anspruch auf Vollständigkeit der beschriebenen Eigenschaften) nicht zu sehr verwirrt, sondern Ihnen eher eine Entscheidungshilfe geboten zu haben. Wenn Sie aus Markentreue (nach Trinovid 10x25 und Duovid 8x12x42) beim Ultravid 10x32 bleiben, machen Sie allen genannten Unterschieden zum Trotz nichts falsch. Denn das Ultravid 10x32 ist sehr gut, und die Unterschiede sind alle nicht sehr groß.

Walter E. Schön
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Leichtes Glas - Bester Kompromiss?

Busch 1952 16. Januar 2006 17:01

Die Alternativen: Leica Ultravid, Zeiss Victory FL, Swarovski EL und Nikon HG-L

Walter E. Schön 2096 16. Januar 2006 18:17

Re: Die Alternativen: Leica Ultravid, Zeiss Victory FL, Swarovski EL und Nikon HG-L

Busch 1321 16. Januar 2006 19:18

Re: Die Alternativen: Leica Ultravid, Zeiss Victory FL, Swarovski EL und Nikon HG-L

Bertram Wolber 1320 16. Januar 2006 19:48

Re: Leichtes Glas - Bester Kompromiss?

A. Mackenbrock 1201 17. Januar 2006 11:13

Re: Leichtes Glas - Bester Kompromiss?

Busch 1467 18. Januar 2006 02:30

Re: Leichtes Glas - Bester Kompromiss?

Erika Winter 1266 18. Januar 2006 01:27



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