Das Auge hat etwa 6 Millionen Zapfen und 120 Millionen Staebchen. Allerdings kann man nicht jedes einzelne Element als Pixel zaehlen, da die Informationen mehrerer Zellen zusammengefasst werden. Insgesamt wuerde man beim menschlichen Auge ein Aequivalent von etwa 20 Megapixeln erhalten, und das koennen die guten Spiegelreflexkameras schon heute. Viel mehr Aufloesung ginge auch von Seiten des Objektives nicht mehr, also kann man sagen, dass ein Display mit einigen 10 Megapixeln bereits ein realistisches Bild liefern sollte. Woran es heute noch hapert ist ja auch weniger die Aufloesung als der dynamische Bereich. Aber in den naechsten 15 Jahren werden wir noch einige Generationen von Sensoren erleben, die genau diese Probleme angehen werden. Der Vorteil der Elektronik kommt auch hier zum tragen: Je nachdem, ob das Objekt gerade im Dunklen oder im Hellen sitzt, kann das Display wesentlich schneller mit der Helligkeit nachregulieren, als es das Auge koennte. Was ich noch nicht erwaehnt hatte: Autofokus wird selbstverstaendlich auch dabei sein, kein laestiges Herumfummeln am Fokussierrad mehr!
Das Argument mit der Stromversorgung ist nur bei extremen Touren relevant. Wo liegt das Problem, im Zweifel 2-3 Saetze an Batterien mitzunehmen. Auch hier gilt: Die Elektronik wird in Zukunft immer kleiner und energiesparender, und die Batterien werden leistungsfaehiger.
Wenn es aber einmal soweit ist, dann wird es sicher jede Menge der alten Spitzenglaeser auf dem Gebrauchtmarkt geben, also werden auch die Liebhaber der traditionellen analogen Optik auf ihre Kosten kommen :-)
Viele Gruesse,
Holger Merlitz