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Wildbeobachtung mit dem Zeiss Victory 10x56 FL

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Hagen Bauer
14. November 2009 12:12
Ich verbringe viele Wochenenden bei meinen Verwandten in der Eifel. Vom Haus aus hat man einen freien Blick bis zum Waldrand. Bereits gegen 15.00h kommen die ersten Tiere zum Vorschein, Rehe und Rehböcke. Sie bewegen sich vorsichtig und stehen in einer losen Gruppe herum. Das Fernglas zeigt mir jedes Detail und wie sie sich unterscheiden. Die Hörner der Rehböcke sind nicht immer symmetrisch, ein Bock hat eine abgebrochene Spitze, ein Reh scheint eine Beinverletzung zu haben, es geht unsicher.
Die Rehe sind jeden Nachmittag zu sehen, sie werden sich an die HÀuser gewöhnt haben, denn sie stehen oft ganz ruhig und zupfen Gras. Es fÀllt mir schwer, eine echte Hierarchie zu erkennen. Die Entfernungen schÀtze ich auf 100-500 Meter.
Ähnlich einfach ist die Beobachtung der Wildschweine. Sie kommen spĂ€ter und auch nicht regelmĂ€ĂŸig, aber dafĂŒr kĂŒndigen sie sich laut an. Es ist dann oft schon sehr dunkel, was man erkennen kann sind schwarze Klumpen, die sich bewegen. Einmal habe ich 17 Tiere gezĂ€hlt, aber meistens sind es nicht mehr als 10.
Wenn man mehr sehen will, muß man sich in Bewegung setzen. Man zieht sich Gummistiefel an und geht ein StĂŒck in den Wald. Dort gibt es eine Lichtung, weil der Boden fĂŒr BĂ€ume zu sauer ist und vielleicht auch zu feucht. Hier halten sich die Wildschweine auch am Tag auf, denn es gibt einen kleinen Bach, den sie in ein SchlammflĂ€che verwandelt haben, Schweinekosmetik gegen Ungeziefer. Ob sie wissen, dass wir sie beobachten? Vermutlich ja, die WĂ€lder dienen ja auch der Naherholung, dazu kommen noch die Waldarbeiter. Wir verhalten uns aber so als wĂ€ren wir Spione, unauffĂ€llig und aus großem Abstand.
Das schwere Glas kommt voll zur Geltung, denn auch am Tag ist es hier nicht richtig hell.
Ich konnte schon mehrmals einen Dachs beobachten, wie er aus dem Schatten heraus sichtbar wird, dann beeilt er sich und ist wenige Sekunden spĂ€ter verschwunden. Hat der Dachs natĂŒrliche Feinde?

Der Höhepunkt ist die Hirschbrunft.
Die Bullen veranstalten einen HeidenlĂ€rm, sie sind die Könige unserer WĂ€lder und scheren sich nicht darum, wenn Besucher durch ihr heiseres Rufen und das harte Krachen der Geweihe angelockt werden. Die Hirschbrunft ist inzwischen ein Publikumsmagnet geworden, wir stehen in mehreren kleinen Gruppen regungslos auf einem Hang und beobachten das Treiben aus weniger als 200 Metern Entfernung. Die Bullen geraten ganz schön schlimm aneinander, Tiere groß wie Pferde, aber mit einer Wut und Energie, dass der Beobachter gerne Abstand einhĂ€lt. Es kommt zu Verletzungen durch die Spitzen und durch das Gehölz, das die wĂŒtendem Tiere ignorieren. Im Gegensatz zu vielen Menschen sind diese Tiere fair, der Verlierer gibt nach und darf dann unbehelligt entkommen.
Zur Hirschbrunft reicht sicher auch ein kleines Fernglas oder man verzichtet ganz darauf um den weiten Kampfplatz vollstĂ€ndig zu ĂŒbersehen.

Ich kenne auch die meisten Vögel, auch wenn ich noch nicht alle einheimischen Arten gesehen habe. Mir fehlt der Uhu, obwohl es in der NĂ€he zwei Horste geben soll, dafĂŒr habe ich aber mehrmals Adler gesehen. Spinnt der, werden sich manche fragen, Adler? Zur AufklĂ€rung, die Greifvogelstation Hellenthal ist in der NĂ€he und die Vögel haben oft Freiflug, der wird dann zu AusflĂŒgen in die Nachbarschaft genutzt. Zur FĂŒtterung sind sie dann aber wieder zurĂŒck.

Ich habe mich langsam an das 10x56 herangetastet, es ist ideal fĂŒr grĂ¶ĂŸere Entfernungen und wenig Licht.
Es zeichnet sind durch seine sehr guten optischen Werte aus und schneidet auch im Gegenlicht gut ab, ebenso in der Ergonomie. Mein Begleiter - Holzbauer - schĂ€tzt das 8x56 in der klassischen Form, weil es ihm mehr DĂ€mmerungsreserven liefert. Mir fehlt es dann aber an der VergrĂ¶ĂŸerung, vielleicht muß man sich durch viel Beobachten an die schwĂ€cheren VergrĂ¶ĂŸerungen heranarbeiten. Ich trage das Glas um den Hals, das ist zu berĂŒcksichtigen, wenn man lĂ€ngere Touren plant. FĂŒr diesen Fall habe ich noch ein Hensoldt 8x30, da bleibt das 10x56 im Schrank.

Hagen Bauer
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Wildbeobachtung mit dem Zeiss Victory 10x56 FL

Hagen Bauer 1743 14. November 2009 12:12

SpektakulÀre Wildbeobachtung mit dem Zeiss Victory 10x56 FL!

Jan MĂŒnzer 970 14. November 2009 13:02

Wildbeobachtungen in der Eifel

Gunnar 1104 15. November 2009 15:18

Schöner Bericht! + zum Dachs

Dick van den Berg 885 14. November 2009 13:38

Re: Raubersgeschichten aus NL zum Dachs

JC_4 753 16. November 2009 18:44

Wo die Dachse in den Niederlanden leben

Dick van den Berg 748 16. November 2009 23:00

Was ist ein Holzbauer?

Volker Werres 1126 14. November 2009 13:47

Re: Was ist ein Holzbauer?

Hagen Bauer 1362 14. November 2009 13:59

Vom Buchenwald, PlÀnterwald und ökologischer Forstwirtschaft...

Jan MĂŒnzer 972 14. November 2009 14:10

Re: Wildbeobachtung ...

JC_4 1044 16. November 2009 17:57



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