Wertes Forum,
vor fast einem Jahr habe ich hier mal die Frage nach Schärfentiefe und Abbildungsmasstab im Zusammenhang von Repros gestellt.
Der Beitrag war schon damals etwas offtopic, wurde aber doch scheinbar recht interessiert weiterverfolgt. Ich erhielt damals einige Anfragen doch mehr über die Ganze Sache zu erzählen.
Letztlich ging es um das Scannen von Wandmalereien in der Lybischen Wüste. Ich hatte damals versprochen weiterhin zu berichten.
Nach langer Arbeit ist mein Bericht nun fertig.
Sie müssen noch das Leerzeichen zwischen dem ersten und zweiten w entfernen.
Wegen des zu erwartenden Traffics habe ich es auf mehrere Server verteilt, ich bitte den etwas unpasssenden Domian zu entschuldigen. ;-)
ICH WÃœNSCHE EUCH SEHR VIEL SPASS BEIM LESEN UND BETRACHTEN! Es sind ca. 100 MB.
w ww.hochzeits-fotograf.eu/Projekt_WADI_Sura_web.pdf.zip
Zu dem Sternenhimmel und dem Fernglas:
Als einzigsten echtes persönliches Gepäck - aus Gewichtsgründen- hatte ich mein Zeiss 7x42 FL mitgenommen. Den Sternenhimmel in der Wüste zu sehen war schon seit langem ein echter Herzenswunsch und ich war auch wirklich total überwältigt wie dicht und klar der dort ist.
Insbesondere in den ersten (und auch sehr, sehr kalten) mondlosen Nächten war das unglaublich. Ein Blick durch das Zeiss in die Milchstrasse übertrifft alle Erwartungen. Es sind eben einfach wirklich unendlich viele Sterne.
Dann hatte ich mir ja noch extra eine Sternenkarte für diese Region besorgt, diese aber in Anbetracht der enormen Beobachtungsmenge ;-) nicht benutzt.
zugegebenermassen hat es mich auch jetzt im Detail nicht so interessiert welcher Stern wo ist usw. Auf der Fahrt war die noch tief unten verstaut.
Später als wir dann im Lager waren wollte ich das immer noch mal machen, war aber abends einfach viel zu platt, da wir überwiegend Nachts gearbeitet haben
und ich dann danach im Zelt noch die Planfilme auslegen musste usw.
Ich kann mir vorstellen das dies für den einen oder anderen unverständlich erscheint (ja zum Himmel schreit ;-) ) aber so war es eben.
Das Zeiss hat uns einige wirklich gute Dienste geleistet. Nachts kamen ab un Zu mal Fahrzeuge an, oder kreuzten unseren Weg weiträumig.
Mit dem Glas konnten wir ziemlich genau definieren ob davon irgendwie Gefahr ausgehen würde oder nicht. Es war ja bei der Expedition auch ein Officer vom Militär dabei,
der aber gar kein Fernglas dabei hatte. was mir vollkommen unverständlich ist.
Einmal sind wir auf einen Bohrtrupp gestossen die in ca. 10 km Entfernung seismologische Messungen vorgenommen haben, wie sich später herausstellen sollte. Es sah irgendwie komisch aus.
Erst vermuteten wir eine Gruppe von Menschenschleusern deren KFZ liegengeblieben war und die sich nicht entschliessen konnten um Hilfe zu rufen, oder abzuwarten ob es wieder reparierbar ist.
Auch mit dem 7fach vergrößernden Glas konnte man das nicht so genau erkennen. Eine Gruppe von Leute die irgenwie zwischen hin und her ging, halt nur so Punkte am Horizont die sich irgendwie bewegten.
Unser Leiter Hr. Kuper ist dann hingefahren, uns war allen recht mulmig zu Mute. Wäre da etwas schief gegengen hätten wir die Aktion wohl abgeblasen.
Für diese Entfernungen habe ich nun upgegradet ;-)
Es ist ein Yukon 30x50 geworden. Ziemlich klein, leicht und Kompakt eine unübliche Konstruktion mit Spiegellinsen. Man kann es recht gut halten, bzw. auf der Motorhaube auflegen. Ich wollte keinen Booster für das Zeiss, sondern was zum parallelen Betrachten haben. Das Thema ist aber noch nicht ganz durch, z. Zt. ist es noch bei Meade, weil es einen Parallaxenfehler hatte.
Kontrast, Farben und Schärfe sind nicht wirklich hammermässig, aber die reine Vergrößerung ist schon wirklich gigantisch. das 7x42 ist ein fast ständiger Begleiter, ich liebe es wirklich sehr und erfrue mich daran fast jeden Tag. Es ist sozusagen mein "Minutenurlaub" ;-)
So, auf der Photokina werde ich am Mittwoch un Donnerstag über dasProjekt auf dem Stand 011 Halle 3.1 Gang B von Herrmann und Krämer/ bzw. Anagramm noch berichten, wer will kann gerne vorbeischauen.
Für die Zukunft ist geplant:
Eine weitere 2. Kampagne.
Keine analogen Filme mehr, aber dafür ein Chipsystem von Phase One P65 mit Lichtschachtsucher und Hasselblad.
Bis bald, herzliche Grüße Jürgen Seidel
