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Kein Waschbenzin, kein Alkohol, keine Lösungsmittel!

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15. Juni 2006 15:46
Waschbenzin und Alkohol dürften weder dem Glas noch der Vergütung Schaden zufügen, aber dennoch rate ich Ihnen von der Verwendung dieser Mittel ab. Denn Sie würden mit der Reinigungsflüssigkeit auch andere Teile berühren, je nach Fernglas z.B. Kunststoffe, Gummi, Lack, Kleber (mit dem die Linsen evtl. in der Fassung fixiert sind) und Dichtungsmaterial (bei wasserdichten Geräten). Man weiß nie, ob nicht das eine oder andere Material darauf negativ reagiert, also z.B. angelöst wird und z.B. schwarze Farbe verschmiert (evtl. gar auf den Linsen) oder das Material danach spröde wird. Auf keinen Fall dürfen Sie ätzende oder andere starke Lösungsmittel wie Aceton, Nitro, Therpentin usw. nehmen!

Wenn Sie es ohne Kostenaufwand machen wollen, nehmen Sie etwas destilliertes Wasser (das haben Sie vielleicht für Ihr Dampfbügeleisen zu Hause) und setzen einer halben Tasse einen Tropfen (nicht mehr!) Pril, Spüli oder eines sonstigen sanften Geschirrspülmittels zu. Diese Spülmittel sind zwar nicht ideal, weil sie außer den erwünschten Tensiden zum Lösen des Schmutzes auch Aromastoffe („Zitronenfrische“ o.ä.) und meistens auch Handpflegemittel enthalten. Aber zur Not und wenn Sie nicht eigens etwas Besseres kaufen wollen, ist es vertretbar.

Besser ist ein spezielles Optikreinigungsmittel, für das Sie je nach Menge und Fabrikat so etwa 4 bis 10 Euro zahlen (z.B. im Foto- oder Optikladen). Nehmen Sie aber kein silikonhaltiges Mittel zum Brilleputzen, das ein Beschlagen der Gläser verhindern soll. Denn diese Wirkung wird dadurch erzielt, daß ein hauchdünner Film auf dem Glas verbleibt, den ich nicht auf meinen Linsenflächen haben möchte, weil er die Wirkung der dünnen Vergütungsschicht(en) stören kann.

Die Firma Schneider-Kreuznach hat zur Reinigung ihrer professionellen und teuren Großformatobjektive und B+W-Filter erst vor kurzem ein spezielles und garantiert auch für höchstwertige Optik unschädliches Mittel namens „B+W Opticlean“ in einer 50-ml-Sprühflasche auf den Markt gebracht. Das Sprühen erfolgt ohne Treibgas, sondern durch Drücken auf eine Taste (quasi eine Pumpe). Man sprüht nicht auf die zu reinigende Linse, sondern auf das Reinigungstuch, am besten auf ein Mikrofaser-Reinigungstuch. Das soll nur leicht angefeuchtet und nicht naß sein, was eben durch das Sprühen viel leichter zu gewährleisten ist als durch Tropfen oder „Tuch-an-die-Flasche-Halten-und-Umkippen“.

Mikrofasertuch ist nicht gleich Mikrofasertuch. Nehmen Sie kein solches, das als Staub- oder Wischtuch für den Haushalt angeboten wird. Deren Mikrofasern könnten noch zu grob oder zu hart sein. Es gibt auch wieder im Foto- oder Optikladen (auch beim Augenoptiker zum Reinigen von Brillengläsern) gute und zur Optikpflege ideale Mikrofasertücher in Größen von ca. 12x12 cm bis 20x20 cm. Verwenden Sie ein solches Tuch ausschließlich zum Reinigen optischer Flächen und nicht auch noch zum Reinigen des Gehäuses, von Fernsterscheiben, Trinkgläsern usw., damit das Tuch immer so sauber wie möglich bleibt.

Viele Fernglashersteller legen eigene Mikrofasertücher bei. Ich habe festgestellt, daß die von Swarovski besonders gut sind, denn sie sind extrem weich, dicker als andere und weiß. Die weiße Farbe hat den Vorteil, daß sie viel besser sehen, ob das Tuch Schmutz aufgenommen hat, und Sie wissen dann, wo die noch sauberen Stellen des Tuchs zum Reinigen der nächsten Linse sind. Andernfalls könnte ein Teil des vom Tuch aufgeommenen Schmutzes bei nächsten Reinigungsvorgang eine andere Linse neu verschmutzen (vor allem, wenn es fettige oder ölige Verschmutzungen waren). Sie sehen dann auch, wann Sie das Mikrofasertuch wieder waschen sollten (in lauwarmem Wasser mit ein paar Tropfen Spüli, Pril o.ä. von Hand im Waschbecken, auf keinen Fall in der Waschmaschine zusammen mit Schmutzwäsche, denn das Mikrofasertuch zieht geradezu magisch den Schmutz der anderen Wäsche an). Fragen Sie in einem Geschäft, das Swarovski-Ferngläser führt, nach diesem Tuch. Es dürfte etwas teurer als andere sein, ist aber sicher seinen Preis wert (ich habe solche Tücher von meinen Swarovski-Ferngläsern und -Spektiven, mußte sie also nicht separat kaufen und weiß darum auch nicht, was sie kosten).

Zuerst sollten Sie eventuell anhaftenden Staub mit einem sauberen und fettfreien Pinsel abwischen (diesen Pisel daher nie an den Haaren mit den Fingern anfassen!), denn der Staub könnte feinste Sandkörnchen enthalten (Quarz ist härter als Glas!) und dann beim Wischen Kratzer hinterlassen. Wischen Sie dann zügig und nicht mit zu großem Druck und auch nicht zu lange. Wer unnötig lange wischt, riskiert Schleifspuren. Die sind langfristig evtl. schlimmer als ein bißchen Staub auf den Linsen.

Walter E. Schön
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Wie reinigt man Okulare?

Doris Schubert 2279 15. Juni 2006 14:15

Kein Waschbenzin, kein Alkohol, keine Lösungsmittel!

Walter E. Schön 1755 15. Juni 2006 15:46

Re: Kein Waschbenzin, kein Alkohol, keine Lösungsmittel!

carsten gaebe 1105 15. Juni 2006 16:42

Papiertaschentücher fusseln, Mikrofasertücher sind besser

Walter E. Schön 1584 15. Juni 2006 19:03



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