Lassen Sie das sein, denn dafür sind solche Ferngläser nicht gemacht. Sie müßten andere Okulare sehr präzise und in beiden Rohren identisch einbauen, und wenn die Okulare nicht für die Brennweite und Öffnung der Objektive konstruiert sind, kann es zu stärkerem Helligkeitsabfall am Bildrand kommen (das genauer zu erklären wäre hier zu umständlich und zeitraubend). Es könnte auch sein, daß Sie mit der evtl. gewonnenen höheren Vergrößerung selbst bei sehr guten Okularen kürzerer Brennweite als der der jetzigen keinen Gewinn an Detailerkennbarkeit haben, weil das Bild der Objektive nicht mehr hergibt. Sie wissen auch nicht, wie die Bildfeldwölbungen der Objektive und der Austauschokulare zusammenpassen. Sie können damit Glück, aber auch Pech haben. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, daß Sie am Ende viel Arbeit(szeit) und auch Geld investiert haben, und das Ergebnis unbrauchbar ist. Wenn es also nicht allein dem Zweck des Erkenntnisgewinns und des Sammelns von Erfahrungen dienen soll, lohnt sich das alles nicht.
„Passende“ Austauschokulare werden ohnehin nicht angeboten. Sie müßten wahl auf die Okulare anderer Ferngläser zurückgreifen.
Ob es sich bei Ihrem Fernglas um den Typ eines „dialytischen“ Glases handelt, läßt sich nicht pauschal sagen. Nach meiner Kenntnis war wohl Hensold der einzige Hersteller, der noch in jüngerer Vergangenheit „dialytische“ Ferngläser baute. Die Dialyt-Ferngläser von Zeiss sind ja nichts anderes als die ehemaligen (evtl. weiterentwickelten) Hensold-Gläser, da Hensold im Zeiss-Konzern aufgegangen ist. Falls Ihr Fernglas weder ein Hensold- noch ein Zeiss-Dialyt ist, kann man daher wohl Ihre Frage, ab das Fernglas dialytisch sei, verneinen.
Walter E. Schön