Guten Morgen! Gestern Abend habe ich mich eher um Schall- als um Lichtwellen gekümmert, aber die Prismenglasfrage wurde hier ja schon oft genug erörtert, ich habe also nichts verpaßt. Um im eigenen Forum zu bleiben zitiere ich Herrn Schön, aus dem März diese Jahres:
"Das Prismenmaterial, meistens BK7 oder BaK4 (nicht BK4) ist wegen einer anderen Sache von Bedeutung. BK7 wäre wegen seiner etwas höheren Transmission und geringeren Dispersion eigentlich das optisch geeignetere (also „bessere“) Glas, aber es hat in vielen Fällen, nämlich bei großen Sehwinkeln und großem Öffnungsverhältnis einen etwas zu kleinen Brechungsindex (n = ca. 1,519), um über den vollen Querschnitt des Lichtkegels auf den spiegelnden Prismenflächen Totalreflexion zu ermöglichen. BaK4 hingegen hat einen höheren Brechungsindex (n = ca. 1,571), der auch noch bei großen Sehwinkeln und Öffnungsverhältnissen über den vollen Querschnitt für Totalreflexion ausreicht. Allein das ist der Grund, warum in vielen Ferngläsern BaK4 gewählt wird bzw. gewählt werden muß (wenn die Prismenflächen nicht verspiegelt werden, was aber wieder Lichtverlust bedeutet). Die werblichen Aussagen wie „dank BaK4-Glas hervorragende Schärfe“ oder „beste Farbwiedergabe wegen Prismen aus BaK4-Glas“ (ich las auch schon „... Prismen und Linsen aus BaK4“, was völlige Unwissenheit der Werbetexter verrät!) sind Unsinn. Wenn ein Fernglas ein besonders scharfes Bild zeigt, dann hat das ganz andere Gründe. "
Und hier bei Schott: [
www.schott.com] kann jeder die Daten von BAK4 und BK7 nachlesen.
Die Prismenglasdiskussion ist meiner bescheidenen Meinung nach ähnlich beliebt und überbewertet, wie Kabeldiskussionen bei HiFi-Anlagen. Wichtig ist was hinten rauskommt ;-) (Um mal einen Altbundeskanzler zu zitieren).
Carpe Diem!
OhWeh