Man kann wohl sagen, dass die Fernglaeser des Militaers zur Zeit des zweiten Weltkrieges das Beste war, was Technik liefern konnte. Bis in die 60er Jahre gab es auch weiterhin sehr gute Nachfolgemodelle, danach musste man offenbar sparsamer mit den Resourcen umgehen. Die Hensoldt Fernglaeser, die ich Ende der 80er Jahre bei der Bundeswehr benutzte, waren ordentlich, aber noch aus den 60er Jahren und daher nur einfach verguetet, und die Steiner, die es dazu noch gab, waren zwar neuer, aber schlechter. Heute sind die Laserfilter dazugekommen, die einen Farbstich erzeugen und auch den Kontrast verringern.
Ich kenne das Kern/Leica 8x30, zum Glueck hatte ich eine Version ohne Laserfilter. Es ist sehr kompakt fuer solch ein robustes Glas, aber die Optik ist nur gutes Mittelmass. Das Fujinon 8x30 FMTR-SX ist deutlich besser.
Ich besitze das Apache 7x28, das momentan beim US Militaer Verwendung findet. Es ist ebenfalls sehr leich und robust, die Optik wuerde ich aber als mangelhaft bezeichnen, mit viel Streulicht und einer sehr simplen Verguetung. Hier wollte man wohl billig einkaufen, hat dazu ein China Glas etwas robuster verpackt und dann an die Soldaten verteilt. Irgendwo habe ich gelesen, dass diese Fernglaeser gar nicht repariert werden, man schmeisst sie weg, wenn sie nicht mehr funktionieren. Ich habe Emails von US Soldaten aus Afghanistan (!) erhalten, die sich fuer meine Web-Seite bedankten und davon berichteten, dass sie ihr Apache in der Baracke lassen und stattdessen lieber das Zeiss Jena EDF 7x40 herumschleppen (das sie auf Ebay gekauft haben), obwohl es keinen Laserfilter hat!
Man muss wohl davon ausgehen, dass die Qualitaet der Militaeroptiken in den letzten Jahrzehnten eher gesunken ist.
Gruss,
Holger Merlitz