Hat Leica denn schon einmal kein Nischenprodukt gehabt? Jedenfalls sahen die Leute, die ich dort am stand erleben konnte ALLE nicht so aus, als wären die 6-15.000 € je nach Objektivausstattung ein wirkliches Problem.
Die Kamera wird vielleicht der Haarschopf, um sich selber aus dem Sumpf zu ziehen, jetzt wo der Hauptaktionär abgesprungen ist. Wäre doch ein Treppenwitz, dass H. so lange die Firma über Wasser durchgehalten hat und exakt zu dem Zeitpunkt, an dem ein schmaler Streif am Horizont auftaucht, steigen sie aus.
Am Stand war aber zu erfahren, dass die R9 mit der digitalen Rückwand in den vergangenen Monaten ebenfalls noch mal besser angezogen hat, seitdem den Leuten klar geworden ist, dass der Preisaufschlag auch mit Mehrleistung gekoppelt ist. So wie es im Augenblick aussieht, scheinen die Jungs optimistisch, auch in privaten Aussagen. Wer schön, wenn das mal anhält. Selbst meine Bekannten bei Nikon finden es gut, wenn Leica nicht verschwindet, auch wenn da manche Schlacht geschlagen wurde.
Nachdem Werner Jülich auf die Minoxgläser aufmerksam gemacht hat, mußte ich ebenfalls einmal hin. Unabhängig davon, ob das Fremdlich besser unterdrückt wurde und ob es dem Normalverbraucher auffällt, das der Bauch bei geraden Kanten ganz leicht nach außen zeigt, es gibt ein mutiges Designelement, das Verstellrad ist metallisch glänzend und bewußt aufgerauht. Da bin ich mal gespannt, wie das Design ankommt.
Die anderen deutschen Fernglashersteller waren nicht soo stark frequentiert, da muß man aufpassen und wirklich Neues habe ich auch nicht gesehen.
Robert Fritzen