Hallo Vergrößerungsfreunde,
es ist ein optische Tatsache, dass man ab einer Vergrößerung, bei der die AP unter 1 mm fällt, kaum noch mehr Details erkennen kann ( siehe: Rutten/ van Venrooij: Telescope Optics, S. 223f ). Das bedeutet, bei einem Fernrohr mit 65mm Öffnung ist bei etwa 80x die Grenze des Auflösungsvermögens erreicht, alles darüber zeigt die Objekte zwar größer, aber auch dunkler und unschärfer.
Dies gilt für ein perfektes Teleskop, also für einen apochromatischen Refraktor oder ein Spiegelfernrohr mit nahezu perfekten optischen Flächen und minimaler oder besser keiner Obstruktion.
Ein Spektiv kann kein perfektes Fernrohr sein, die kurze Brennweite und das komplizierte Prismenumkehrsystem lassen dies konstruktionsbedingt nicht zu, es sei denn, man treibt einen gewaltigen Aufwand, der kaum zu bezahlen wäre.
Außerdem ist die Luftunruhe, die beim horizontnah eingesetzten Spektiv besonders am Tage deutlich ins Gewicht fällt, in den meisten Fällen der limitierende Faktor. Ich kann mich kaum an Situationen erinnern, wo ich als Hobbyornithologe mit mehr als V=50x bei meinem Swarovski 65mm HD noch ein scharfes Bild hatte, die Luft flimmerte viel zu sehr.
Bei astronomischen Beobachtungen kann wegen der ruhigeren Nachtluft fernab vom Horizont natürlich höher vergrößert werden.
Gruß
Manfred Müllers
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 02.12.08 21:25.