Ich beobachte seit knapp 40 Jahren Vögel. Wer dieses Hobby mit Freude und mit biologischem Anspruch betreibt, wird Vögel möglichst genau, d. h. nach Art, Unterart, Alter und Geschlecht bestimmen und ihr Verhalten beobachten und auswerten wollen. Er oder sie wird im Laufe der Zeit verschiedene Lebensräume und vermutlich auch verschiedene Länder und Kontinente bereisen. Die Vögel werden in Büschen oder Bäumen in vielleicht nur 2 m Entfernung sitzen oder auch rastlos umherhüpfen oder klettern oder hunderte von Metern vom Beobachter entfernt in offenem Gelände durchfliegen. Für jede Situation könnte man die Ansprüche an eine optimale Optik formulieren. Ein schönes Bild verstärkt schließlich die Freude am Gesehenen und fördert somit die eigene Motivation. Der Geldbeutel setzt da aber natürlich gewisse Grenzen.
Auch auf die Gefahr, Widerspruch zu ernten: Für den oben beschriebenen Hobby-Ornithologen empfehle ich ein 10x42 Fernglas. Das derzeit preiswerteste 10x42 Modell der Spitzenklasse ist m.E. das Nikon HG-L. Andere Modelle könnten ergonomisch günstiger sein (für mich z. B. das Leica Ultravid), sind aber optisch nicht wirklich besser. Wer Zugplanbeobachtungen intensiv betreibt, sollte sich überlegen, dafür das Canon 12x36 IS II zusätzlich anzuschaffen.
Dass ein ernsthafter Vogelbeobachter ohne ein Spektiv nicht auskommt, ist klar. Die optische Spitzenklasse der Spektive bilden in meinen Augen die 77-80-85er Modelle von Leica, Swarovski, Zeiss, Kowa und Nikon. Auch hier sind die japanischen Hersteller wohl die preiswertesten, aber nicht die leichtesten und nicht unbedingt für jeden die bedienungsfreundlichsten auf dem Markt.
Was Sie genau beobachten wollen, konnte ich allerdings Ihrem Beitrag nicht genau entnehmen. Vielleicht wäre für Sie ein 8x32 oder 8x20 sinnvoll.