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Was bedeuten eigentlich die Namen, was sollen sie vermitteln?

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01. November 2006 18:56
Die Leica-Fernglasnamen waren bislang nicht gerade glücklich gewählt (aber das gilt auch für viele Produktnamen anderer Hersteller):

Bei Trinovid denke ich unwillkürlich an „3“ (siehe „Trinokulartubus“, „Trinität“, „Triumvirat“). Handelt es sich etwa um kein BIN-Okular sondern ein TRIN-Okular, ein Fernglas für drei Augen?

Beim Duovid ist Leica wieder zur zweiäugigen Variante zurückgekehrt, könnte man meinen. Aber „Duo“ bezieht sich hier keineswegs auf die Zahl der Okulare oder Augen, sondern auf die zwei Vergrößerungen. So gesehen hätte das Trinovid dann aber eigentlich Monovid heißen müssen. Doch das hätte dann nach MONOkular ausgesehen, obwohl es ein BINOkular war, und so mußte es dann eben logisch TRINOvid heißen.

Mit dem Ultravid wollte uns Leica sagen, daß es wohl irgendwie übers Ziel hinausgeschossen ist, denn „ultra“ heißt „jenseits, darüber hinaus“. Bietet das Ultravid also mehr, als man braucht? Oder soll der Name vermitteln, daß seine Qualitäten jenseits dessen liegen, was die Konkurrenzmodelle bieten? Es blaubt Raum für Spekulationen.

Bei der Frage nach Fortsetzung, eventuell auch Steigerung fällt einem zuerst „hyper“ auf. Das wird im allgemeinen Sprachgebrauch noch höher eingestuft als „ultra“, obwohl es etwa dasselbe wie „ultra“ bedeutet, nur eben aus dem Griechischen statt aus dem Lateinischen entlehnt. Doch hat „hyper“ oft einen kleinen negativen Beigeschmack, etwa in „hypersensibel“, „hyperaktiv“ oder „hypernervös“, was doch eindeutig schon ein Zuviel des Guten ist.

Sehen wir uns in anderen Branchen um, was die Werbefuzzis in ihrem ständigen Streben um „schneller, weiter, höher“ sonst an Superlativen und Hyperlativen („das absolut Allerextremste und Ultimativste“) zu bieten haben:

Turbo (lat. Wirbel, Wirbelwind) wird vom Nicht-Lateiner und erst recht von den jungen Wilden mit dem PISA-Qualitätssiegel auch bereits als ein die Bedeutung steigerndes Präfix angesehen, denn es wird mangels Wissens nicht mit der Verwirbelung eines Gasgemisches beim Automotor in Verbindung gebracht, sondern mit der dadurch erzielten Leistungssteigerung. Wie wär's also mit „Turbovid“ bei der nächsten Leica-Fernglas-Generation? Schon allein dieser Name könnte Garant dafür sein, daß ein so benanntes Fernglas die Szene neu aufmischt („verwirbelt”).

Mega und Giga sind ebenfalls hip, denn der Werbefuzzi und seine Klientel haben ja alle Computer, und so wissen sie, daß Mega so etwas wie eine Art Wertsteigerung bedeutet, weil ja die Festplatten mit soundsoviel Megabytes besser, größer und schneller sind als die früheren, die nur Kilobytes boten. Und die neuen Giga-Festplatten sind offenbar eine weitere Steigerung, so daß man damit schon den Namen für die folgende, noch bessere Fernglasgenaration hätte: Also zuerst das Megavid, dann in fünf bis zehn Jahren das Gigavid. Allerdings könnte das vielleicht bei den Intellekuellen, die einen nicht unerheblichen Teil der Käufer darstellen, zum Schuß nach hinten werden. Denn die wissen, daß „mega“ aus dem Griechischen kommt und „groß“ bedeutet. Der gegenwärtige Trand bei Ferngläsern geht aber eher in die andere Richtung, denn die Ferngläser werden kleiner und leichter. Und mit Giga ist es nicht anders, auch das hat im Grunde dieselbe Bedeutung „groß“ oder „riesenhaft”, denn es ist von den Gigantes, einem Riesengeschlecht abgeleitet. Also Kommando zurück, kehrt, marsch in die andere Richtung.

Mini und Mikro wären dann wohl die dem Trend zur Miniaturisierung angemessenen Präfixe. Diese beiden würde ich aber nicht für zeitlich aufeinanderfolgende Fernglasgenarationen empfehlen, sondern die Ferngläser ab 8x32 als Minivids und die Kompakten bis 10x25 als Mikrovids bezeichnen. Sollten die Ferngläser weiter schrumpfen, könnte man noch Nanivids, Picovids, Femtovids usw. kreieren ...

So ganz abwegig wäre auch Videvid nicht, denn das „vid” kommt ja wohl von lateinischen „videre“ = „sehen“. Da man aber mit einem Fernglas mit zwei Augen durchschaut, wäre das Verdoppeln von „vid“ gerechtfertigt, und da sich „Vidvid“ schlecht ausspricht, doch „Videvid“ ein gut über die Lippen gehender Name für die nächste Leica-Fernglasgeneration. Und wenn dann eines Tages auch Leica einen 12x56- oder gar 15x56-„Kracher“ (vom „China-Kracher“ aus der Astroszene entlehnt) präsentierte, dann wäre doch „Videvid Bumbum” ein toller Name, den sich bestimmt jeder gut merken kann.

Walter E. Schön
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Trinovid ade?

Siegfried U. 1787 01. November 2006 07:32

Re: Trinovid ade?

Ernst Hoger 1030 01. November 2006 09:59

Was kommt nach Ultravid? Hypervid? Megavid?

Hans Vogel 1046 01. November 2006 17:25

Re: Was kommt nach Ultravid? Hypervid? Megavid?

OhWeh 1026 01. November 2006 18:37

Was bedeuten eigentlich die Namen, was sollen sie vermitteln?

Walter E. Schön 1627 01. November 2006 18:56



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