Bei Durchführung zweier Versuche mit meinem 7x40 BGA (Schmidt-Pechan Prismen) und einem Jenoptem 10x50 (Porro) habe ich mir eben offenbar etwas die Augen verblitzt. Wie auch immer, als Lichtquelle diente mir meine Halogen-Schreibtischlampe, die ich so ausgerichtet hatte, dass das Leuchtmittel frei sichtbar in das Wohnzimmer scheinen konnte. In ca. 4-5 Meter Entfernung führte ich zunächst mit dem BGA (Dachkante) einen Versuch durch, in dem ich die gleißende Glühbirne direkt in die Mitte des Sehfeldes positionierte. Neben diversen schwachen Reflexionen war nach längerem Suchen tatsächlich etwas sichtbar, was etwa die Form eines "X" hatte. Beim Schliessen des einen Auges wurde daraus ein "/", beim Schliessen des anderen Auges ein "\". Drehte man das Fernglas um die Achse des jeweiligen Okulars, folgte dieses "/" bzw. das "\" der Drehung. Die Erscheinung war allerdings sehr schwach und das "X" dehnte sich auch nur über ca. 50% über das Sehfeld aus. ("/" bzw. "\" verlaufen Senkrecht zur Dachkante, die ich schwach beim Blick durch die Objektive erkennen kann).
Ich wiederholte den Test mit dem Blick auf meine helle Dioden-Rotlichtlampe. Dort war nicht ansatzweise diese Erscheinung zu entdecken. Auch am Himmel am hellen Stern zeigt das BGA nicht dieses Verhalten.
Gegentest mit dem Jenoptem: Eine Beobachtung, wie ich sie mit dem Docter 7x40 BGA machen konnte, sehe ich hier nicht. Dagegen andere optische Erscheinungen.
Schnell noch die aus der Hüfte geschossene These als Resultat zum Versuch: Dachkantgläser zeigen dieses Phänomen, die Ausprägung der Erscheinung wird von der Güte der Prismenfertigung bestimmt.
Grüße
Carsten Gaebe
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 12.11.06 11:27.