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„Spikes“ als Beugungseffekt an Dachkante

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12. November 2006 13:23
Die vom Lichtpunkt nach zwei entgegengesetzten Seiten ausgehende „Strahlen“ sind eine Folge der Beugung an einer zur Orientierung dieser Strahlen rechtwinklichen Kante, in diesem Falle an der Dachkante des Umkehrprismensystems. Hobbyastronomen kennen diese Erscheinung als sog. Spikes, die durch Beugung an der „Spinne“ eines Newton-Teleskops entstehen (die „Spinne“ ist eine meistens kreuzförmig vorn im Tubus angebrachte Halterung des Fangspiegels, der das vom Parabolspiegel nach vor projizierte Bild seitlich aus dem Tubus zum Okular hin reflektiert).

Je dicker die wie ein feiner Strich (Schatten) den Querschnitt halbierende Dachkante ist, um so intensiver (heller) ist die Beugungserscheinung. Deshalb ist es wichtig, die Dachkante so scharf und schartenfrei herzustellen. Bei sehr guten Ferngläsern sieht man sie kaum bzw. nur unter extremen Bedingungen (schräg von vorn kommendes Gegenlicht einer hellen Taschenlampe bei ansonstem schwarzem Hintergrund). Sie ist dann in der Praxis bedeutungslos.

Wenn die Beugungserscheinung an normalen Beobachtungsmotiven nicht sichtbar ist, braucht man sich keine Gedanken darüber zu machen. Wenn man sich unnötigerweise das Leben schwer machen und die Stimmung trüben möchte, so leuchte man wie oben beschrieben vor schwarzem Hintergrund gegen die Blickrichtung hinein. Wer dann in Trübsal verfällt, ist selber schuld. Das ist so, also würde man sein Auto in einen Windkanal für Flugzeuge stellen und dann feststellen und bejammern, daß bei 600 km/h Strömungsgeschwindigkeit der Kotflügel vibriert und unangenehme Geräusche erzeugt.

Die möglichst scharfe Dachkante zusammen mit einem möglichst präzise auf 90° (± wenige Winkelsekunden!) eingehaltenen Dachflächenwinkel und einem möglichst effektiven Phasenbelag sind genau die drei Punkte, die wesentlich daran beteiligt sind, daß ein Dachkantfernglas bei gleicher Bildgüte und mechanischen Eigenschaften erheblich teurer als ein Porrofernglas ist. Wer z.B. nur 200 bis 400 Euro für ein größeres Fernglas ausgeben will, sollte darum besser ein Porroglas wählen, denn zu diesem Preis werden die drei genanten Punkte bei einem Dachkantfernglas nicht so erfüllt sein, daß es keine optischen Einbußen gibt. Unter meinen eigenen zahlreichen Dachkantferngläsern ist übrigens kein einziges, das unter NORMALEN Beobachtungsbedingungen störende Spikes zeigt.

Walter E. Schön
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Irritation bei meinem 10 x 42 HG-L

Peter Schneider 1624 08. November 2006 07:05

Beugungseffekt an der Dachkante moeglich

Holger Merlitz 1041 08. November 2006 09:53

Re: Beugungseffekt an der Dachkante moeglich

Jens Stolpmann 1072 08. November 2006 22:31

Re: Irritation bei meinem 10 x 42 HG-L

carsten gaebe 1002 09. November 2006 13:37

Sternpunktabbildung mit Dachkante

Peter Schneider 1024 12. November 2006 10:13

Re: Sternpunktabbildung mit Dachkante

carsten gaebe 1042 12. November 2006 11:00

„Spikes“ als Beugungseffekt an Dachkante

Walter E. Schön 1199 12. November 2006 13:23



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