So sehe ich es, und ich habe ja auch betont, dass man hier verschiedene Standpunkte annehmen kann.
Aus meiner Erfahrung wuerde ich aber noch etwas weiter gehen, denn was ich in der Daemmerung wirklich beobachte, kommt der folgenden Beschreibung eigentlich naeher:
1) Solange es noch hell ist, zeigen beide Fernglaeser (als Beispiel: Nikon 8x30 E2 und Zeiss 7x42 Dialyt) ein etwa gleich helles Bild, so wie waehrend des Tages.
2) Mit einsetzender Daemmerung scheint das Nikon ploetzlich etwas dunkler zu sein - seine Austrittspupille (3.75mm) ist jetzt kleiner als meine Augenpupille. Das Zeiss zeigt ein Bild, das etwa gleich hell ist wie das mit freiem Auge.
3) Mit zunehmender Dunkelheit scheint der Abstand subjektiv sogar zuzunehmen. Das Zeiss zeigt weiterhin ein Bild, dessen Helligkeit sich nicht von dem Eindruck unterscheidet, den man ohne Fernglas hat. Kein Wunder, solange seine Austrittspupille noch gross genug ist, um meine komplette Pupille zu erfassen. Das Nikon scheint aber keinen konstanten Abstand zu halten, sondern weiter an Boden zu verlieren. In der Tat nimmt das Verhaeltnis von Austrittspupille zu Augenpupille ja von Minute zu Minute weiter ab. Man nimmt zwar wahr, dass es allgemein dunkler wird, mit freiem Auge, und in gleichem Masse durch das Zeiss, aber deutlich staerker durch das Nikon, so als ob die Daemmerung durch das Nikon in Zeitraffer ablaufen wuerde.
4) Irgendwann legt man das Nikon weg, weil nichts mehr geht. Wie lange das Zeiss dann noch brauchbar bleibt, haengt vom Restlicht ab, und unter Umstaenden bleibt es dann waehrend der ganzen Nacht brauchbar.
Ab Punkt 2) ist das Zeiss im Vorteil, und dieser Vorteil erstreckt sich ueber den Zeitraum der Daemmerung oder sogar die ganze Nacht.
Viele Gruesse,
Holger Merlitz