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Wer soll die viele Arbeit bezahlen? Eine unerfüllbare Hoffnung.

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07. Januar 2007 22:28
Eine solche Datenbank wäre gewiß nützlich, aber dennoch nur weniger als eine halbe Sache, wenn sie nur die einfach festzustellenden Daten (Maße, Gewicht, Einstellbereich für Augenweite, Naheinstellgrenze, Dioptrienkorrekturbereich usw.) und Angaben (Gummiarmierung, Art der Augenmuscheln, mitgelieferte Schutzdeckel usw.) enthielte. Selbst wenn die Datenbank auch noch schwieriger exakt zu erfassende Daten wie tatsächlicher und scheinbarer Sehwinkel, Sehfeld auf 1000 m, Vergrößerungsfaktor, max. Verzeichnung oder besser Verzeichnungsverlauf über die Bildhöhe usw. enthielte, wäre sie immer noch nicht als Grundlage einer Kaufentscheidung ausreichend. Denn noch wichtiger als das Wissen um ein „Übergewicht“ von 25 g gegenüber der Herstellerangabe ist doch z.B. die Bildschärfe im Zentrum und am Rand sowie deren Verlauf dazwischen, der Bildkontrast, die Transmission (Bildhelligkeit), die Vignettierung, das Ausmaß der Farbsäume oder die Streulicht- und Geisterbild-Empfindlichkeit bei Gegenlicht usw. Das alles exakt und zuverlässig zu ermitteln, erfordert viel Fachwissen, teilweise spezielle Meß- oder Prüfgeräte und nicht zuletzt sehr viel Zeit. Eine andere Schwierigkeit ist, dazu alle wichtigen (ca. 50 bis 100) Ferngläser überhaupt zum Test zur Verfügung zu bekommen.

Wie stellen Sie sich vor, daß diese Probleme bewältigt werden könnten, ohne daß ein selbstloser Sponsor (Mäzen) dafür einige zigtausend Euro spendiert? Falls Sie keine Idee haben, werden Sie und wir auch künftig vergbens auf eine solche Datenbank warten müssen. Aussagekräftige, technisch korrekte Tests erfordern einen sehr hohen Aufwand, der sich in hohen Kosten widerspiegelt. Ich war vor ewigen Zeiten mal Ressortleiter für Test und Technik bei der Verbraucherzeitschrift „DM“, als diese noch Tests wie die Stiftung Warentest durchführte. Und ich testete während ca. 15 Jahren für die Fotozeitschrift ColorFoto ca. 500 Objektive (monatlich auf jeweils ca. 12 bis 16 Seiten ausführlich dargestellt) und danach noch ca. 3 Jahre für die Photo Revue ca. 100 Kameras und Objektive auf Herz und Nieren. Ich weiß, welchen Aufwand solche Tests erfordern, wenn sie etwas taugen sollen. Übrigens darf auch der Aufwand für die Auswertung und übersichtliche Darstellung der Testergebnisse nicht unterschätzt werden. Für den Laien sieht das alles einfach aus, weil er gar nicht ahnt, was dahinter steckt.

Schließlich muß bei negativen Ergebnissen immer damit gerechnet werden, daß Hersteller oder Anbieter mit Prozessen und Schadenersatzforderungen drohen. Das macht es notwendig, alle Test mit besonderer Gründlichkeit nicht nur durchzuführen, sondern auch lückenlos zu dokumentieren und bei negativen Ergebnissen weitere Exemplare des betreffenden Produkts zu Absicherung zusätzlich zu testen. Ich hatte während meiner Testtätigkeit rücksichtslos auch alle schlechten Ergebnisse veröffentlicht und kritisch kommentiert und dafür mehr als ein Dutzend mal Drohungen mit juristischen Mitteln erhalten. Nach Vorlage meiner Beweise kam es danach allerdings zu keinem einzigen Prozeß oder auch nur Vergleich. Möglich war das nur, weil ich gründlich und eben mit dem erwähnten großen Aufand gearbeitet hatte, den die Verlage damals auch entsprechend finanziell honorierten. Heute sehe ich keinen einzigen Verlag oder sonstige Institution, die zu solchen Ausgaben bereit wäre, zumal bei einer Produktgruppe, die in der Bevölkerung eine um Zehnerpotenzen niedrigere Resonanz findet als Kameras und Fotoobjektive. Machen Sie sich also keine Hoffnungen auf das Zustandekommen einer solchen Datenbank.

Käme wider Erwarten doch eine solche Datenbank zustande, wäre sie wohl innerhalb weniger Jahre bereits wieder lückenhaft und nach einigen weiteren Jahren überholt, wenn nicht fortlaufend neu auf dem Markt kommende Modelle genauso getestet und in die Datenbank aufgenommen würden. Es entstünden somit noch beträchtliche Folgekosten.

Wenn Sie sich nach Tests in Zeitschriften (Jagd-, Ornithologen- und evtl. Segler-Zeitschriften sowie „Test“ der Stiftung Warentest) umsehen, finden Sie ein paar Tests mit jeweils einigen wenigen Ferngläsern, die nur einen Bruchteil des Marktangebots abdecken. Und die Seriosität und/oder Kompetenz dieser Tests ist fast durchgehend unzureichend. Auch die Zusammenfassung aller dieser Tests bringt nichts, denn die Prüfkriterien und -methoden sind zu verschieden, um kompatibel zu sein, manchmal sogar widersprüchlich. Die Testzeitpunkte klaffen manchmal um Jahre auseinander, so daß sie nicht den gleichen technischen Stand repräsentieren. Probleme über Probleme ...

Walter E. Schön

Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Nachgemessen

Berti Mager 1374 07. Januar 2007 16:18

Re: Nachgemessen

Achim 822 07. Januar 2007 17:14

Re: Nachgemessen

Berti Mager 775 07. Januar 2007 18:35

Re: Nachgemessen

Achim 730 07. Januar 2007 19:12

Wer soll die viele Arbeit bezahlen? Eine unerfüllbare Hoffnung.

Walter E. Schön 937 07. Januar 2007 22:28

Re: Wer soll die viele Arbeit bezahlen? Eine unerfüllbare Hoffnung.

Berti Mager 819 08. Januar 2007 09:50

Das ist eine absurde Behauptung! Verhältnisse sind nicht verleichbar.

Walter E. Schön 891 08. Januar 2007 10:41



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