Hallo Herr Fritzen, hallo Herr Schön,
vielen Dank für die Einschätzungen und weiteren Informationen zu den Gläsern.
Ich bin meiner Entscheidung ein Stück näher gekommen. Derzeit favorisiere ich aufgrund der besseren Handhabung das Swarovski. In jedem Fall möchte ich für eine endgültige Entscheidung jedoch noch einen Blick auf den zunhemenden Mond ab Halbmond und größer nehmen.
Ihre Aussagen zum geringen Einfluss der Farbe der Vergütung sind interessant. Ich habe in der Tat einen größeren Einfluss auf die Farbtemperatur der Abbildung vermutet, zumal die im konkreten Fall vorhandene Reflektion von Gelb/Grün beim Swarovski und Blau/Grau beim Leica so schön zur wahrgenommenen "Einfärbung" der Gesamtabbildung passte und weiterhin meine bereits bestehende Wahrnehmung bei meinen Brillen zu bestätigen schien. Ich habe mir vor einem Jahr bei unterschiedlichen Optikern 2 Brillen anfertigen lassen. Beide Optiker bevorzugten verschiedene Glaslieferanten. Mir fiel bei einer Brille eine etwas gelbliche Einfärbung beim Durchblicken auf, und in der Tat zeigte die Vergütung beider Brillen unterschiedliche Farbgebungen. Diejenige mit der wahrgenommenen Einfärbung beim Durchschauen zeigte grüne Reflexe, während die Reflexe der neutralen Brille mehr ins bläulich graue tendierten.
Über diese angenommenen Korrelationen bei den beschriebenen Fällen, messe ich der Farbe von Vergütungen optischer Geräte allerding keine besondere Bedeutung bei. Ich meine auch nicht, dass bei den beschriebenen Fällen Wahrnehmungsverluste die Folge sind. Im direkten Vergleich treten diese Unterschiede aber nunmal deutlich in Erscheinung.
Zu meinen wahrgenommenen Kontrastunterschieden: Ich sehe sie unter schwierigen Sichtbedingungen im Gegenlicht ganz deutlich, ich muss mich hierzu nicht auf die Erwartung einer bestimmten Veränderung konzentrieren. Das Leica zeigt bei der Beobachtung von Details auf dem Wasser (Vögel) unter den Bedingungen der ständigen SOnnen- und Himmelsreflexe auf kleinen umgebenden Wellen ein deutlich kontrastreicheres Bild als das Swarovski, welches unter diesen Bedingungen "milchiger" wirkt. Dies meinte ich mit der Umschreibung "brutaler Kontrast" beim Leica. Unter normalen Bedingungen (also ohne Gegenlicht) unterscheidet sich die Kontrastabbildung hingegen nicht. Gestern abend habe ich einen weiteren Test durchgeührt um eine Erklärung für diesen Umstand zu finden. Ich habe beide Ferngläser unmittelbar übereinander gehalten, so, dass ich aus 30cm Entfernung in die Okulare schauen konnte. Dann habe ich diese Konfiguration gegen eine helle Straßenlaterne gerichtet und darauf geachtet, dass sich hinter mir und den Okularen keine hellen Objekte befinden. Das Leica zeigt im Okular die EP umgeben von Schwärze, während das Swarovski irgendwie eine Struktur um die EP abbildet, möglicherweise Prismenstrukturen oder -reflexe o.ä. Diese Strukturen nahmen nur allmählich ab, als ich die Laterne aus dem Gesichtfeld hinausbewegte. Beim Leica blieb hingegen alles dunkel. Ich vermute, dass diese aufhellenden Strukturen die Ursache für die wahrgenommenen Kontrastunterschiede sein könnten.
Wie dem auch sei. Wenn mir mein Händler ein Glas empfohlen hätte, wäre die Welt sicher in Ordnung. Nun muss ich halt entscheiden.
Die Gläser betonen unterschiedliche Aspekte, das Leica den Kontrast, das Swarovski die Ergonomie.
Viele Grüße - Jens