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1. Werkseitige Anpassung und 2. eine existierende Lösung

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09. Mai 2007 17:16
1. Werkseitige Anpassung

Da Sie sicher nicht nur die korrekte Anpassung an Ihre unterschiedliche Fehlsichtigkeit wünschen, sondern auch möglichst gut sehen wollen, empfehle ich Ihnen nicht die Suche nach einem vorhandenen Fernglas mit ausreichend großer Verstellmöglichkeit, sondern erst die Entscheidung für ein Ihnen am besten zusagendes Fernglas in der gewünschten Größe, z.B. 8x32 oder 10x42, das Sie mit Brille auf ein für Sie optimales Einblickverhalten testen sollten. Mit Leica Ultavid, Swarovski SLC (wenn eine Naheinstellung bis 4-5 m reicht) oder EL (wenn Sie bis knapp 2 m kommen wollen) oder Zeiss Victory FL liegen Sie auf jeden Fall richtig. Alle drei Hersteller sind für guten Kundendienst bekannt und sollten in der Lage sein, das von Ihnen gewählte Fernglas so abzustimmen, daß Sie am rechten Okular nahe der Dioptreinkorrektur-Einstellgrenze auf der Minus-Seite, z.B. auf dem Teilstrich für -4 dpt, die Nullstellung haben (die Sie z.B. mit rotem Nagellack markieren können), auf die Sie gehen, wenn Sie mit Brille beobachten. Wenn Sie dann ohne Brille beobachten wollen, verdrehen Sie die Dioptrieneinstellung auf +3 dpt, so daß das rechte Okular um +7 dpt gegenüber der (auf der Skala verschobenen) Nullstellung genau die richtige Differenz zum linken Auge bekommt. Allerdings müssen Sie dann erst mit dem Mitteltrieb (Fokussierwalze) neu scharfstellen.

Besser wäre es für Sie, denn der Dioptrienausgleich am linken Okular wäre, weil Ihr linkes Auge dasjenige ist, das die viel stärkere Korrektur benötigt. Denn dann müßten Sie beim Wechseln zwischen Beobachtung mit und ohne Brille viel weniger nachfokussieren. Aber da haben Sie leider Pech, daß es allgemein üblich ist, die Dioptrienkorrektur am rechten Okular einzubauen.

Die Hersteller Nikon und Canon, die mit den HG-L- bzw. den IS-Ferngläsern ebenfalls hochwertige Produkte im Programm haben, habe ich deshalb nicht empfohlen, weil deren Kundendienst nach meiner Erfahrung extrem langsam arbeitet (kompliziertere Sachen werden nach Japan geschickt, und dann kann es Monate dauern, bis sie zurückgekommen sind).

2. Eine existierende Lösung

Es gibt eine Fernglasserie, die Sie ohne werkseitige Modifikation sofort einsetzen könnten, nämlich die Leica Geovid-Ferngläser. Ich kann Ihnen das Geovid 8x42 BRF und das Geovid 10x42 BRF empfehlen. Selbst besitze ich ein Geovid 10x42 BRF, das ich wegen des etwas größeren scheinbaren Sehwinkels und auch deshalb favorisiere, weil ich es u.a. aufgrund des im Vergleich zu anderen 42er Ferngläsern etwas höheren Gewichts von ca. 950 g freihändig auch bei 10facher Vergrößerung noch ruhig genug halten kann, um die höhere Detailauflösung tatsächlich auch nutzen zu können und nicht durch Bildzittern zu verlieren.

Das Geovid hat einen eingebauten Laser-Entfernungsmesser, den Sie zwar zunächst nicht für wichtig erachten dürften, der aber aus den nachfolgenden Gründen zur Lösung Ihres Problems wichtig ist und dessen Nutzen Ihnen später im Gebrauch immer wieder willkommen sein wird, wenn Sie ihn mal kennengelernt haben. Dieser Laser-Entfernungsmesser hat eine bei Tastendruck im Sehfeld des rechten Okulars erscheinende Zielmarke (ein sehr kleines rot leuchtendes Quadrat) zum Anpeilen des Gegenstandes, dessen Entfernung Sie messen wollen, und nach dem zweiten Tastendruck, der die Messung auslöst, erscheint unterhalb der Zielmarke die Meterzahl der gemessenen Entfernung. Damit jeder Beobachter die Zielmarke und die Meterzahl scharf sehen kann, hat das rechte Okular einen Dioptrienausgleich, für den Leica in den technischen Daten ±3 dpt angibt, der aber bei meinem Geovid ±5 dpt beträgt (die Skala reicht nur bis ±3,5, aber man kann den Einstellring nach beiden Seiten ein gutes Stück weiter drehen).

Soweit ist das noch nichts, was Ihnen weiterhilft. Aber nun kommt es: Damit alle Beobachter nach Scharfstellen der Zielmarke für das rechte Auge einen eventuellen Fehlsichtigkeitsunterschied zwischen linkem und rechtem Auge ausgleichen können, hat dieses Fernglas ZUSÄTZLICH auch am linken Okular einen ebensolchen Dioptrienausgleich, also nochmals nominell ±3,5 dpt, aber tatsächlich ±5 dpt.

Wenn Sie nun mit Brille beobachten, dann stellen Sie – wie jeder andere auch – am Dioptrenausgleich des rechten Okulars erst mal auf die Zielmarke scharf. Dann Fokussieren Sie mit dem Mitteltrieb (Fokussierwalze) auf irgendeinen, am besten einen weit entfernten Gegenstand nur für das rechte Auge optimal scharf. Und danach stellen Sie allein mit dem Diptrienausgleich des linken Okulars auf genau denselben Gegenstand nur für das linke Auge scharf. Die so gewonnenen Einstellungen merken Sie sich; Sie können sie auch z.B. mit rotem Nagellack an den beiden Dioptrenskalen markieren. Künftig stellen Sie beim Beobachten mit Brille immer erst auf diese einmal sorgfältig ermittelten Korrekturwerte ein, und schon sind Sie beobachtungsbereit.

Wenn Sie nun aber, z.B. wegen Regens oder um starkes seitlich zwischen Okular und Auge einfallendes Störlich (seitliche Sonne oder bei nächtlicher Himmelsbobachtung Licht einer Lampe) abzuschirmen, OHNE BRILLE beobachten wollen, dann verdrehen Sie erst die Dioptrienkorrektur der LINKEN Okulars in Minus-Richtung bis zum Anschlag, also auf ca. -5 dpt. Dann schauen Sie mit beiden Augen durchs Fernglas und stellen mit dem Mitteltrieb (Fokussierwalze) auf irgendeinen weit entfernten Gegenstand nur fürs linke Auge scharf. Anschließend korrigieren Sie für denselben Gegenstand die Schärfe nur fürs rechte Auge mit der Dioptrenkorrektur des rechten Okulars. Der rote Index dürfte nun etwa auf +2 dpt stehen. Auch diese Einstellung merken Sie sich oder markieren Sie (am besten in anderer Farbe). Sie haben nun genau der erforderlichen Unterschied von ca. 7 dpt. Sie werden nun ohne Brille im Falle einer Entfernungsmessung die Zielmarke und die Meterzahl nicht ganz scharf sehen, aber noch gut genug, um korrekt peilen und die Zahl ablesen zu können. Das Motiv sehen Sie dagegen natürlich perfekt scharf!

Wenn Sie das einmal so justiert haben, geht es künftig ganz schnell:

a) Mit Brille auf die oben zuerst beschriebenen roten Markierungen einstellen, dann durchschauen und normal mit dem Mitteltrieb auf den zu beobachtenden Gegenstand fokussieren.

b) Ohne Brille auf die oben an zweiter Stelle beschriebenen andersfarbigen Markierungen einstellen, dann durchschauen ... wie gehabt.

Leider ist das Geovid 8x42 bzw. 10x42 etwas teurer als die anderen Topgläser gleicher Vergrößerung und Öffnung. Aber Sie sparen sich eine möglicherweise kostenpflichtige Neujustage (womit der Mehrpreis des Geovids schon gerechtfertigt wäre), Sie können sofort nach dem Kauf des Fernglases mit und ohne Brille perfekt beobachten und müssen nicht einige Wochen warten, bis man das Fernglas umgebaut hat, und Sie bekommen quasi als Zugabe einen Laser-Entfernungsmesser, den Sie bald so sehr schätzen werden, daß Sie froh über diese zunächst ungewollte „Zugabe“ sind und der kleine Mehrpreis Sie nicht mehr stört.

Sollten Sie keine Möglichkeit haben, ein solches Geovid gemäß meiner obigen Empfehlung auszuprobieren, und in der Nähe Münchens wohnen oder gelegentlich dorthin kommen, so dürfen Sie gern mein Geovid 10x42 BRF ausprobieren und (wenn nötig, unter meiner Anleitung) die beschriebenen Einstellungen vornehmen und sich davon überzeugen, daß das perfekt und völlig ohne Fernglasumbau funktioniert.

Sollten Sie jemals Ihr Fernglas wieder verkaufen wollen, hätte diese Lösung auch den Vorteil, daß das Fernglas unverändert geblieben ist und daher von jedem anderen auch beutzt werden kann, während ein umgebautes Fernglas erst wieder im Werk (kostenpflichtig) „zurückgebaut“ werden müßte. Außerdem hat diese Lösung den Vorteil, daß jederzeit auch andere Personen, z.B. Ihre Familienangehörigen und Freunde, zwischendurch das Fernglas problemlos benutzen können. Und Sie dürfen sicher sein, daß die sich bald darum reißen werden, gerade durch dieses Fernglas zu schauen, um Entfernungen zu messen, was mit anderen Ferngläsern nicht geht.

Um gegebenenfalls mit mir einen Termin fürs Ausprobieren abzustimmen, schreiben Sie mir eine eMail; meine Adresse wird Ihnen angezeigt, wenn Sie im Verzeichnis der Forumsbeiträge rechts in der vorletzten Spalte auf meinen blau geschriebenen Namen klicken.

Walter E. Schön
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Dioptrienausgleich größer 7 gesucht, wer weiß Rat

Kurt Rauen 2064 09. Mai 2007 14:33

Re: Dioptrienausgleich größer 7 gesucht, wer weiß Rat

carsten gaebe 1148 09. Mai 2007 14:43

Re: Dioptrienausgleich größer 7 gesucht, wer weiß Rat

Werner Jülich 1195 09. Mai 2007 14:48

Re: Dioptrienausgleich größer 7 gesucht, wer weiß Rat

Robert Fritzen 1169 09. Mai 2007 14:51

1. Werkseitige Anpassung und 2. eine existierende Lösung

Walter E. Schön 1569 09. Mai 2007 17:16

Re: 1. Werkseitige Anpassung und 2. eine existierende Lösung

Kurt Rauen 1175 09. Mai 2007 17:30

Dioptrienausgleich an beiden Okularen

Frank Ullmann 1305 09. Mai 2007 18:44

Re: Dioptrienausgleich größer 7 gesucht, wer weiß Rat

carsten gaebe 1066 09. Mai 2007 20:49

Re: Dioptrienausgleich größer 7 gesucht, wer weiß Rat

Kurt Rauen 1159 09. Mai 2007 21:17

Re: Dioptrienausgleich größer 7 gesucht, wer weiß Rat

carsten gaebe 1159 10. Mai 2007 09:12

Re: Dioptrienausgleich größer 7 gesucht, wer weiß Rat

Kurt Rauen 1093 10. Mai 2007 09:54

Nikon HG könnte auch gehen

Dietmar Streib 1255 09. Mai 2007 22:21

Re: Nikon HG könnte auch gehen

Kurt Rauen 1096 10. Mai 2007 09:13

Seltsame Dioptrienskalenteilung bei Nikon HG-L, zu kleiner Bereich

Walter E. Schön 2495 10. Mai 2007 11:09



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