Guten Abend,
vor einiger Zeit gab es mal eine Diskussion darüber, ob und mit welchem Aufwand es möglich wäre, ein Spektivokular mit Gitternetz anzufertigen, um bei Vogelzählungen genauere Ergebnisse zu erhalten. Das damalige Credo war, dass es zu einem bezahlbaren Preis nicht möglich ist. Dennoch nochmal eine Nachfrage von mir:
Gänsezählungen sind oft weitaus komplizierter als gedacht. Zwar sind Gänse recht groß und (relativ) unbeweglich, aber gerade wenn man sie in mehreren "Lagen" vor sich hat, ist es oft sehr schwer sie einzeln zu zählen. Ich gehe daher meißt wie folgt vor:
Ich beginne am Rand des Trupps und schwenke dann ganz langsam zum anderen Ende. Dabei zähle ich einzeln die Gänse, die am Rand des Sehfeldes erscheinen (das ist für das Auge erheblich einfacher, als wenn man in der Mitte des Sehfeldes zählt, weil das Auto nicht hin- und herspringen muss). Solange sich die Vögel auf die (vertikale) Mitte des Sehfeldes konzentrieren, ist dies relativ einfach und liefert sehr genaue Ergebnisse. Problematischer wird es, wenn die Gänse das Sehfeld nach oben und unten ausfüllen, da das Sehfeld bekanntlich rund und nicht eckig ist (das Auge muss also wieder hin- und herwandern, was unweigerlich zu Fehlern führt). Weiterer Nachteil ist natürlich die geringe Randschärfe der meißten Okulare.
Es wäre also für die gennante Methode perfekt, eine senkrechte Linie durch die Mitte des Sehfelds zu legen. Leider ist auch dies nicht einfach mit einem Faden vorm Objektiv zu erledigen, aber vielleicht hat jemand eine Idee, wie so etwas zu realisieren wäre?
Das Grundproblem ist natürlich analog zum Gitternetz, aber vielleicht ist eine einfache Linie (die auch nicht 100% scharf abgebildet werden muss) ja einfacher?
Beste Grüße
Lars Müller
