Wenn das Gehäuse gewechselt wurde, dann doch sicher bei Leica, und da würde es mich sehr wundern, wenn dann nicht darauf geachtet würde, für ein Apo das Gehäuse der Apo-Version zu nehmen. Kann der Verkäufer denn irgendwie belegen (Reparaturschein, Korrespondenz mit Leica), daß ein solcher Gehäusewechsel vorgenommen wurde?
Das Gewicht als Indikator ist mir nicht sicher genug. Denn erstens weiß ich nicht, wie genau die Angaben von Leica sind (erfahrungsgemäß wird selbst von den als seriös geltenden Herstellern oft gut nach unten abgerundet, wenn es um Gewichtsangaben geht, damit man beim Vergleich mit der Konkurrenz gut dasteht), zweitens weiß ich nicht, wie genau Ihre Waage anzeigt (es handelt sich vermutlich um eine nicht geeichte Küchenwaage), und drittens könnte sich bei einem nachträglichen Umbau/Gehäusewechsel eventuell das Gewicht gegenüber dem unmittelbar aus der Serienfertigung stammenden Gerät durch zusätzlichen Kleber und Dichtungsmaterial erhöhen.
Vermutlich wäre der einzige, von Ihnen ohne Kenntnis z.B. eines Linsenschnitts beider Varianten oder sonstiger Unterschiede und ohne Zerlegen des Spektivs gangbare Weg ein Leistungsvergleich mit je einem Televid 62 ohne und mit APO-Prädikat. Sie müßten dann auf die Stärke der Farbsäume vor allem im Randbereich des Bildes achten und sollten damit in der Lage sein, eine annähernd identische Farbsaumstärke mit dem einen oder mit dem anderen Vergleichsgerät festzustellen. Es dürfte aber nicht ganz einfach sein, je ein Televid 62 ohne und mit APO gleichzeitig für einen solchen Test zur Verfügung zu bekommen.
Vielleicht ist es am besten, sofern Sie mit der Bildqualität zufrieden sind und nicht zu Beanstandungen Anlaß haben, die ganze Frage zu verdrängen und sich wieder aufs Beobachten zu konzentrieren und sich darüber zu freuen. Das ist ersprießlicher, als sich permanent mit der Frage „Apo oder nicht APO“ zu quälen.
Walter E. Schön