Schön für Sie, wenn es Ihnen gefällt. Wenn Sie dafür entscheidende Nachteile in Kauf nehmen. Wenn bei Ihrem Leica ein Fink auf dem Ast schaukelt, ganz groß, ganz bunt. Das Bunte am Finkenschnabel, dieser hübschen blaue Saum, dieser Saum gehört nicht dahin, er ist das Ergebnis der chromatischen Aberrationen. Sowas sehe ich im Kowa nicht, da hat der Fink die natürlichen Farben, auch der Ast im Gegenlicht. Da hat der gute Mann jede Menge Spektive zur Auswahl und dann nimmt er nicht das beste, er nimmt das teuerste. Worauf haben Sie denn gezielt? War Herr Jülich nicht mit Ihnen vor der Tür? War nicht nötig oder? Sie waren vorher schon überzeugt. Da hat der Mann die freie Auswahl und kauft ohne Vergleich. Ich will Ihnen das Leica nicht runtermachen, aber die paar Meterchen Sehfeld werden mir mit zuviel Farbsaum erkauft. Sie haben ein sehr gutes Spektiv gekauft, keine Frage. Ob es aber das Nonplusultra ist, na da bleiben noch ein paar Fragen.
Ich habe mich noch nicht entschieden, welches Spektiv in die engere Wahl kommt. Es gibt eine Tendenz pro Kowa, aber Swaro ist auch noch nicht aus dem Rennen, dieser butterweiche Verstellring könnte mich ebenfalls locken. Mein Spektiv muß 60fach können und zwar mit den Zoomokular.
Das beste Bild gibt es sowieso nicht, was mir auch Herr Jülich bestätigt hat, jedes Spektiv hat seine Stärken und ganz ohne Macke ist auch keins.
Wenn ich mich für das Kowa entscheide, dann, weil mir die Auflösung bei 60fach imponiert. Da kommt weder Zeiss ran noch Swaro. Was mir beim Kowa nicht so gut gefällt ist der Grobtrieb. Kowa Optik mit Swaro Mechanik, das wärs doch.
Wenn Sie einmal den Unterschied sehen wollen. Auf der anderen Rheinseite die Kirchturmuhr, die Ziffern sind im Kowa geteilt, im Leica bei 50fach sind sie aus einem Stück. Sie kennen doch die Frage, Ring oder nicht Ring. Da reichen die 50 nicht immer aus.
Der Count Down läuft, in den Osterferien geht es nach Polen an die Ostsee, da muß ein Spektiv mit. Ich werde berichten.
Maik
Maik