Im Preisbereich zwischen 400 und 800 Euro ist das Angebot an guten Ferngläsern nicht gerade reichhaltig. Vielleicht könnte diese neueste Nikon-Serie Monarch X mit einem 8,5x45 und einem 10,5x45 eine interessante Ergänzung werden, wobei ich eigentlich nur dem 10,5x45 eine gute Chance gebe. Denn das 8,5x45 hat dasselbe Sehfeld wie das 10,5x45, kommt so nach Nikon-Angaben nur auf einen scheinbaren Sehwinkel von 50,1°, was gerade mal soviel ist, die die winzigen Kompaktferngläser 8x20 auch schon bieten. Das ist eindeutig zu wenig und bei einem solchen großen Fernglas in die Kategorie „Tunnelblick“ einzuordnen. Bei 10,5x45 reicht dasselbe Sehfeld aber nach Herstellerangabe schon für 60° SSW, und das wäre in Ordnung. Beim 8,5x45 scheint mir auch der AP-Längsabstand von 20,6 mm etwas zu groß zu sein (außer für Weitsichtige mit mindestens +5 dpt), so daß das Einblickverhalten ähnlich problematisch werden könnte wie bei den sonst sehr guten Porrogläsern der Nikon-SE-Serie. Beim 10,5x45 ist der AP-Längsabstand mit 16 mm günstiger.
Diese Modelle sind nach dem Verschwinden der EDG-Serie nun die erste Nikon-Ferngläser mit dielektrischer Prismenverspiegelung und hierin der bisherigen Top-Serie HG-L (mit Silberverspiegelung) überlegen.
Wie gut das 10,5x45 ist, kann man momentan noch nicht beurteilen. Testberichte sind mir nicht bekannt.
Walter E. Schön