warum nicht auch Leica? Ich finde es unendlich traurig, wie sich Fehler und Versäumnisse aneinanderreihen.
Man sucht vergeblich nach einer tragfähigen Strategie, sollte wirklich eine solche vorhanden sein, dann wird sie schlecht kommuniziert.
Eine Zeit lang konnte man noch hoffen, daß die Beobachtungsoptiken vom Niedergang der Marke abgekoppelt wären und den Verantwortlichen bewußt wäre, daß sie auf ein stabiles Fundament zufriedener Kunden aufbauen können. Doch dann mußte man mit ansehen, wie in schneller Folge Namen ausgewechselt wurden, ohne zu erkennen, daß es besser würde, es wurde nur viel teurer. Das Personalkarussel dreht sich ebenfalls viel zu schnell, kaum eingearbeitet, kommt schon der Nächste, eine Drehtür für Produkte und Personen, die dem Unternehmen nicht gut tun wird.
Hat man mit der Preisfindung für die Ultravid HD bereits überreizt? Wie sehen die Marktanteile aus? Rückläufig?
Seit ich es mir leisten kann, fotografiere ich mit Leica, inzwischen seit über 40 Jahren. Meine Ferngläser werden nach einigen Jahren regen Gebrauchs durch neue Modelle ergänzt, nicht ersetzt. Holt man sich die Vorgängerexemplare zum Vergleich aus dem Schrank, dann muß man sich sehr bemühen, um überhaupt Unterschiede zu erkennen, diese sind so gering, daß man sich nicht wundert, wenn Leicafreunde die letzten Modellwechsel nur zögerlich mitmachen.
Man erzählt sich auch, daß es Leica zunehmend schwerer fällt, gutes Personal zu rekrutieren. Die Stetigkeit ist einem hektischen Personenaustausch gewichen, nicht jede wichtige Position wurde gleichwertig besetzt.
In dieser Situation haben es die etablierten Wettbewerber und neue Herausforderer leicht.
Zeiss baut ruhig und gelassen die Marktanteile aus, inzwischen punkten sie nicht nur mit der Qualität, auch der Preisvorteil wird zunehmend wichtiger. Swarovski legt zwar eine peinlich lange Pause ein, doch wenn man die neuen Spektive der beiden Wettbewerber vergleicht, dann muß einem um Swarovski nicht bange sein.
Kowa ist in meinen Augen mal wieder auf einem guten Weg und Nikon meldet sich vielleicht ebenfalls zurück. Da wollen mehr Firmen einen Platz auf dem Gipfel beziehen, es wird enger.
Liebe Verantwortliche bei Leica, nehmt uns Kunden ernst. Nehmt nicht jede winzige Modellpfelge zum Anlaß, um einen neuen Namen zu erfinden. Wenn Ihr schon neue Namen wählt, dann achtet darauf, daß sich diese von Waschmittelnamen unterscheiden. Den Preisverfall bei gebrauchten Leicaferngläsern sollte man als Menetekel erkennen und schleunigst gegensteuern. Sonst geht eine weitere Ikone als toter Name nach Fernost.
Neunmalklug
