Ihre bisherige optische Ausrüstung mit dem 8x32 als lichtstärkstes Modell lässt darauf schließen, dass Sie bisher eher wenig in der Dämmerung beobachtet haben. Ein 10x50 oder 10x56 lohnt sich jedoch m.E. nur, wenn Sie wirklich sicher sind, dass Ihr Verhalten sich diesbezüglich ändert. Bei Tag können diese Gläser sicher optisch erstklassig sein, aber sie sind nicht nötig und schwer, und sie werden zur Last, wenn auch noch das Spektiv mitgeführt werden muss.
Sie werden sicher bei einer Tagestour mit vorheriger oder anschließender Beobachtung in der Dämmerung nicht mit Spektiv/Stativ, dem 8x32 um den Hals und dem 10x50 oder 10x56 im Rucksack oder umgekehrt losziehen, und wenn, dann einmal und vermutlich nicht wieder.
Also müssen Sie demnächst häufig in der Dämmerung/nachts unterwegs sein oder ansitzen, was zu Lande wohl doch am ehesten auf Jäger und/oder Säugetierkundler zutreffen dürfte, in zweiter Linie vielleicht auf Ornithologen, die dämmerungs- und/oder nachtaktive Vogelarten beobachten wollen, die aber auch oft genug Klangattrappen, Prielfallen, Japannetze und andere Ausrüstung mitschleppen müssen, wenn sie wirklich erfolgreich beobachten/arbeiten wollen. Für diese Gruppe hat das 10x56 einige optische Vorteile, es ist aber schwerer als das für ein 10x50 leichte Ultravid und behindert auch, wenn man sonst noch Ausrüstung mitführen muss. Ich kenne viele erfahrene Beobachter, die deshalb auch nachts/in der Dämmerung z.B. mit ihrem 10x42 losgehen. Auch 7x42 oder 8x42 Gläser haben übrigens in der Dämmerung noch Reserven und sind dazu noch so handlich, dass man sie jederzeit auch tagsüber benutzen kann.
MP