Oft geht es bei der Fernglasbeobachtung um die sichere Bestimmung. Beringt, ja nein?
Wieviele Exemplare?
Sicheres Ansprechen der Individuen.
Am Anfang war ich völlig verblüfft, wie leicht man den Unterschied zwischen Leica 8x42 und Swarovski 8,5x42 in der Auflösung erkennen kann. Dies wird von meinen Söhnen bestätigt.
Es war dann nur konsequent, die Auswirkungen höherer Vergrößerungen zu testen. Sehr schnell erkennt man die hier immer wieder thematisierten Unterschiede, man kann nicht Alles gleichzeitig haben.
Solange man das Fernglas im Geschirr oder im Rucksack trägt, scheint mir die Grammzählerei etwas übertrieben. Wenn man aber die schnelle Verfügbarkeit schätzt, hilft es nicht, das Glas muß um den Hals.
Ich merke den Unterschied zwischen 550 und 750 Gramm bereits nach einer Stunde, dann nach einer weiteren Stunde und ansteigendem Gelände fange ich an, das Fernglas zu verstauen.
Ich habe daher vor ein paar Jahren ein 10x25 Leica gekauft und war wie von allen Lasten befreit. Diese kleinen Kompaktgläser sind aber leider nur leicht. Jedenfalls fällt es mir schwer, dieses Dinge ruhig zu halten.
Vor zwei Jahren habe ich dann über Ferngläser vom Format 10x32 nachgedacht und mir dann das 10x32 von Zeiss gekauft. Es kommt meiner Vorstellung vom guten Kompromiss schon sehr nahe.
Vor ein paar Monaten habe ich dann noch aus zweiter Hand ein Zeiss Conquest 12x45 erworben. Ein Leichtgewicht, ideal für den Strandspaziergang und das Wattenmeer.
Diese Ferngläser sind nur bei ausreichendem Licht zu gebrauchen, doch was heißt das wirklich?
Wir waren bis Ende September für zwei Wochen auf Föhr. Auf Spaziergängen über die Insel war das 10x32 immer hell genug. Gleiches gilt für die Tagesspaziergänge übers Watt, nur das ich da das 12x45 dabei hatte, während meine Frau das 10x32 getragen und genutzt hat. Das Watt ist dunkel, man kann sich auch nicht immer die Beleuchtung, hier den Einfallwinkel der Sonne oder die schwarzen Wolken aussuchen, aber immer konnte ich mich über ausreichendes Beobachtungslicht freuen. Unser Sohn hatte von seinem 8,5x42 keinen erkennbaren Vorteil, wenn es um Augenring ja/nein ging, war das 12x45 mit seinen 3 mm AP der Favorit.
Jeder Interessent wird sich ganz genau überlegen, welches Fernglas für ihn geeignet ist. Leser dieses schönen Forums werden wohl in der Summe den Eindruck bekommen, eine AP unter 4 mm wäre ein Grenzfall. Herr Jülich argumentiert bei seiner Beratung ebenfalls in diese Richtung, so ganz ist auch er nicht von subjektiven Vorlieben frei.
Ich habe dagegen sehr gute Erfahrungen mit einer kleineren AP gemacht und finde den Vorteil der leichten Gläser sehr wichtig, oft sogar entscheidend.
Ich werde jedem Beitrag zustimmen, der auf die erhöhte Zitteranfälligkeit hoher Vergrößerungen hinweist, aber meine Erfahrung ist, dass trotz dieser unbestrittenen Wackelei die nutzbare Reichweite größer ist, vielelicht nicht ganz proportional, aber merkbar und nützlich.
Volker Lechner
Hier meine persönlichen Daten.
Baujahr 55, kurzsichtig mit Gleitsichtbrille.