Wenn Sie auch nach fleißigem Üben und Probieren am Ende der Lernkurve immer noch Probleme mit der Hecklastigkeit Ihrer Kombination in Maximalkonfiguration haben sollten, lohnt sich wahrscheinlich ein Versuch mit dem Manfrotto 701RC2, den ich mir nach mehrmaliger Empfehlung von Herrn Schön(siehe unten) angeschafft habe. Ich nutze die Diascope 65 und 85 mit den Zeiss Festbrennweiten, dem Vario und dem LVW 5 mm in allen möglichen Kombinationen. Von Beobachtungen mit 'hängendem' Rohr und kleinem Okular, also von Bergen oder Felsen hinab, bis zur Himmelsbeobachtung mit dem dicken und schweren LVW 5 mm und nach oben gerichtetem Spektiv. Dabei ergeben sich herausfordernde Schwerpunktlagen und Gewichte. Mit dem 701RC2 kann man darauf recht gut reagieren, da die Wechselplatte in einem Schlitten liegt, der in einem Bereich von jeweils 20 mm in beide Richtungen der optischen Achse von einer Nullposition verstellbar ist. Damit kann man viele Schwerpunktslagen bereits entschärfen. Federvorspannung hilft beim Ausgleich von großen Gewichten. Der Schwenkarm bzw. Bedienhebel kann in seiner Winkellage, Montagerichtung(zum Objektiv, oder zum Okular) verändert werden und eignet sich für Links- und Rechtsbedienung. Die Achsen werden über gut erreichbare und einfach zu bedienende Schnellklemmer arretiert. Alles in allem eine gelungene und vielseitig einsetzbare Konstruktion für einen überschaubaren Preis und mit moderatem Gewicht. Allerdings fotografiere ich kaum, und wenn doch, dann nur freihändig. Vielleicht liegt darin ein entscheidender Unterschied.
(Empfehlung W.E.Schön: [
www.juelich-bonn.com])
*** Ende des informativen Teils ***
Beginn des prosaischen:
Ja, Hasen und überhaupt viele Kleintiere können schöne Beobachtungsobjekte für ein Spektiv sein, nicht nur dann, wenn man ergebnislos auf Wolf, Elch oder Wisent wartet. Manchmal ist der Jagdausflug der Dorfkatze spannender als ein Schwedenkrimi.
Fernglas und Spektiv sind für verschiedene Anwendungsbereiche ausgelegt, die Überlappung der beiden Einsatzgebiete ist nicht so groß. Daher haben wir eigentlich immer ein Fernglas und ein kleines Spektiv, oder ein größeres Fernglas mit höherer Vergrößerung dabei, wenn wir verreisen und abzusehen ist, das es schöne Beobachtungsmöglichkeiten geben wird. Das sollten Sie nicht als Last, oder Verpflichtung empfinden, zumal dann immer drei Augen in zwei Köpfen zeitgleich mitmachen dürfen, inklusive verbalem Austausch über unterschiedliche Aspekte der Beobachtung.
Viel Spaß und Grüße,
Jan Münzer