Das Nikon Monarch 8x42 ist ein Dachkantglas, das eine gute Dämmerungsleistung (AP=5,25 mm) und ein sehr günstiges Gewicht offeriert.
Ich habe für das Monarch etwas über 400 Euro gegeben, es ist mein erstes "besseres" Fernglas.
Das Anfassgefühl ist gut. Das Monarch liegt gut in der Hand, die Armierung macht einen wertigen Eindruck, ebenso die verstellbaren Drehaugenmuscheln, das mitgelieferte Zubehör, also Tragriemen und Tasche.
Ist das Monarch wasserdicht?
In seinem Beitrag [
www.juelich-bonn.com] stellt Herr Werner die Frage, ob sich Nikon bei den Angaben eine Hintertür offen läßt. Ich kann aus eigener Erfahrung bemerken, dass sehr starker Regen über eine Dauer von über einer Stunde dem Fernglas nichts anhaben konnte, es war danach nicht beschlagen. Man darf für den normalen Gebrauch auf die Angaben vertrauen, eine Reinigung unter fliessendem Wasser würde ich nicht riskieren.
Nahbereich.
Mit korrigierter Brille erreiche ich einen Nahbereich von ca. 2,8-3m, das ist etwas mehr als von Nikon versprochen, es ist aber immer noch sehr gut.
Ãœberhub.
Ich bin kurzsichtig, ohne Brille komme ich noch über unendlich hinaus. Leider weiß ich nicht, wie man die Reserve in Dioptrien ermitteln kann, in Millimeter am Umfang gemessen, beträgt der Überhub mehr als 4 mm.
Sehfeldgröße.
Ermittelt über die Durchlaufmethode habe ich ca. 6° 10' bestimmt. Das Sehfeld könnte etwas größer sein.
Randschärfe.
Der Auflösungstest in der Dämmerung zeigt ein gleichförmiges Ergebnis von der Bildmitte bis zu 2° 30', danach gleichförmig nachlassend. Man kann das Ergebnis als gut bezeichnen, sehr gut nicht, weil das Sehfeld etwas klein ist.
Farbwiedergabe.
Ich habe eine leichte Farbsehschwäche, deshalb mit Vorbehalt: der Transmissionstest nach dem Vorschlag von Herrn Schön zeigt ein leicht zu gelb verschobenes Bild, wenn man mit einem Auge durch das Objektiv und mit dem anderen Auge direkt auf das Papier schaut. Wechseln der Augen ändert nichts.
Gegenlichtverhalten.
Den Test kann man auf verschiedene Weise durchführen.
Schaut man direkt in den Mond, so erscheint das Bild um den Mond herum aufgehellt, der extrem helle Mond vor einem mittelgrauen Hintergrund.
Verschiebt man das Fernglas so, dass der Mond knapp ausserhalb des Sehfeldes liegt, so findet man einen hellen Schleier, der einen Teil des Bildes überlagert und der bei einer genauen Prüfung etwas winkelabhängig ist. Mond rechts ergibt die geringste Störung, Mond oberhalb die stärkste. Die Intensität dieser Störung zu beschreiben fällt mir schwer, ich würde denken, dass es sich mehr um ein äthetisches Problem handelt, denn Beobachten kann man auch dann noch, zum Beispiel schwache Hintergrundsterne.
Betrachtet man Enten im Gegenlicht, so erscheinen diese gleichförmig dunkelgrau.
Mein Fazit.
Ein Fernglas für den kleinen Geldbeutel, nicht perfekt, aber auch keine groben Schnitzer. Ich würde es wohl wieder kaufen.
Gisbert Kreuz
