Das Vixen Atrek 8x25 ist ein kleines Dachkantglas, das ich gekauft habe, um im Handschuhfach ein kleines Fernglas zu haben. 8x25 weil ich etwas mehr Dämmerungsleistung haben wollte. Das Atrek hat mich ungefähr 150 Euro gekostet, es wird als wasserdicht beworben, von der Aufmachung her ist es kein Kompaktfernglas, sondern mehr eine kleinere Ausführung eines normalen Fernglases.
Das Anfassgefühl ist noch OK. Man muß Abstriche in der mechanischen Qualität machen, so beim schwergängigen Dioptrienausgleich und beim etwas indifferenten Fokussiermechanismus, der im Vergleich zum 3x teureren Monarch teigig wirkt. Die Augenmuscheln sind dagegen sehr gut. Tasche und Tragriemen sind OK fürs Geld.
Ist das Atrek 8x25 wasserdicht?
ich bin mehrmals in leichtem Regen mit dem Glas draussen gewesen, danach war keinerlei Beschlagen festzustellen. Härtere Tests werde ich nicht unternehmen, man muß Abstriche machen und den Preis berücksichtigen.
Nahbereich.
Mit korrigierter Brille erreiche ich einen Nahbereich von ca. 1,3m, mehr als der Mensch mit zwei Augen verkraften kann, fast schon schmerzhaft und auf jeden Fall nur für kurze Ausnahmesituationen gedacht.
Ãœberhub.
Ich bin wie schon erwähnt kurzsichtig, ohne Brille komme ich noch über unendlich hinaus. Danach bleiben mir auf der im Vergleich zum Monarch etwas kleineren Walze noch ca. 2 mm bis zum Anschlag.
Sehfeldgröße.
Ermittelt über die Durchlaufmethode habe ich ca. 6° 50' bestimmt. Das Sehfeld ist absolut OK, ein Pluspunkt.
Randschärfe.
Der Auflösungstest in der Dämmerung zeigt ein gleichförmiges Ergebnis von der Bildmitte bis zu 2° 20', danach zuerst gleichförmig nachlassend, unmittelbar am Rand dann mit erkennbarer, linsenförmiger Verformung. Man kann das Ergebnis trotdem noch als gut bezeichnen, denn man muß das Sehfeld und den Preis berücksichtigen.
Farbwiedergabe.
Ich habe eine leichte Farbsehschwäche, deshalb mit Vorbehalt: der Transmissionstest nach dem Vorschlag von Herrn Schön zeigt ein zu gelbgrün verschobenes Bild, wenn man mit einem Auge durch das Objektiv und mit dem anderen Auge direkt auf das Papier schaut. Wechseln der Augen ändert nichts. Die Verfärbung ist im Vergleich zum Monarch stärker, die Transmission schwächer, das kleine Atrek ist dunkler als das Monarch.
Gegenlichtverhalten.
Den Test kann man auf verschiedene Weise durchführen.
Schaut man direkt in den Mond, so erscheint das Bild um den Mond herum aufgehellt, der extrem helle Mond vor einem mittelgrauen Hintergrund. Zusätzlich erkennt man ein Geisterbild, d.h. ein seitlich versetzter zweiter Mondrand, sehr schwach aber unübersehbar.
Verschiebt man das Fernglas so, dass der Mond knapp ausserhalb des Sehfeldes liegt, so findet man einen scharf begrenzten aufgehellten Sektor, der einen Teil des Bildes überlagert. Die Störung ist nicht ausgerpägt richtungsabhängig. Im Gegensatz zum Monarch ist die Aufhellung bildbeeinflussend, extreme Kontraste überfordern die Vergütung?
Betrachtet man Enten im Gegenlicht, so erscheinen diese gleichförmig dunkelgrau und im direkten Vergleich zum Monarch noch einmal einen Tick dunkler und indifferenter.
Mein Fazit.
Das kleine Ding hat meine geringen Erwartungen übererfüllt. Mehr Fernglas sollte nicht im Handschuhfach liegen. Ich finde das Sehfeld ordentlich und die etwas größere AP im Vergleich zu den richtigen 8x20 liefert dann doch noch etwas mehr Komfort, wenn es mal schnell gehen soll.
Gisbert Kreuz