Ursprünglich sollte es ein 10x42 werden, die Wasservögel waren für mein altes Trinovid 8x32 einfach zu weit entfernt. Dann mußte ich aber erkennen, daß ich dieses 10x42 nicht ausreichend ruhig halten kann, das Projekt schien zu scheitern. Ich stand vor der Wahl zu verzichten oder direkt in ein Spektiv zu investieren oder dann doch für das zweiäugige Sehen zu optieren, stationär, vom Balkon aus.
Nach einem kurzen Test verschiedener Modelle habe ich mich für das Leica Ultravid 12x50 HD entschieden. Es wird zur Überbrückung von knapp 80 Meter Abstand bis zum Ufer der Ruhr eingesetzt, die aufgestaut an dieser Stelle vielleicht 150 m breit ist. In Ufernähe tummeln sich Enten, Schwäne, Möwen, Krähen, Tauben und zur Zeit auch ein paar Kanadagänse.
Ich sitze mit langer Unterhose und gefütterter Hose dazu zwei warme Jacken auf dem eisigen Balkon, die Arme aufgestützt beobachte ich das Treiben, bis meine Frau mich zum Auftauen ins Haus hineinruft.
Das Leica 12x50 ist ein Traum, satte Farben, ein stupender Kontrast, schnell vergisst man, daß man durch ein Fernglas schaut, so gut und so mühelos ist die Beobachtungsqualität. Heute hatten wir einen strahlend blauen Himmel und die tiefstehende Sonne kitzelte noch das letzte Quentchen Kontrast hervor, sagenhaft.
Leider wird das alte Trinovid jetzt etwas abgewertet, es wäre schade, wenn der Spaß am kleinen Glas jetzt leiden würde, es ist doch erst 10 Jahre alt.
Das 12x50 erobert sich einen Teil der Spektivdomäne zurück, ich glaube nicht, daß ich jetzt noch ein Einauge kaufen werde, das Ultravid reicht weit genug.
Paul Friedrichs
