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18. März 2010 19:43
Hallo Herr Köhler,

ihre Anwendungswünsche:

"Ich benötige ein Fernglas für
- Hochtouren,
- Wildbeobachtung,
- Safari / Expeditionsreisen (Afrika), sowie
- Hobbysastronomie"

und Ihre weiteren Anforderungen:

"Das Fernglas sollte ...
- relativ kompakt und
- nicht zu schwer sein."

scheinen auf den ersten Blick nicht unbedingt eine Teilmenge zu bilden, da ein Glas für Hochtouren maximal ein 8x32 sein sollte und eins für ambitionierte Wildbeobachtung in der Dämmerung eigentlich schon eine Austrittspupille von 6 mm oder mehr haben sollte. Da gehen dann einige Anwendungswünsche oder Leistungsanforderungen und der Wunsch nach Kompaktheit bzw. geringem Gewicht auseinander. Aber Ihre Vorauswahl gibt die Richtung vor. Die größte Teilmenge stellen wirklich die (7-8,5)x(42-44) Gläser dar. 8x32er können für die Dämmerungsbeobachtung und die Astronomie zu knapp werden, wären aber sonst fast ideal für Ihr umfassendes Profil. Alles über 42/44 ist zu groß und zu schwer.

"Sehr gute optische Eigenschaften" haben alle von Ihnen genannten Gläser und keins ist "fummlig in der Bedienung". Nach dem Ausschlußprinzip flöge bei mir zuerst das Leica Ultravid 8x42 BL raus, da es zwar ohne Gummierung leichter und etwas kompakter ist; aber auch lauter ist, wenn Sie irgendwo anschlagen; unangenehmer in der Handhabung, wenn es kalt oder naß wird; weniger robust ist(anfällig für Kratzer, Lackabschürfungen oder Schädigungen der Kunstbelederung) und vor allem, weil bei diesem Modell die Verbesserungen der HD-Modelle m.W. nicht implementiert worden. Die Optik ist schwächer als die der HD-Modelle.

Die 7x42ern sind wohl die wahren Allrounder. Sie sind zum Teil deutlich kompakter als die 8/8,5x42er und auch etwas leichter, haben das größte Sehfeld, die größte Austrittspupille und die größte Schärfentiefe. Die AP kann nur zu groß sein, wenn Sie eine deutliche Aufhellung des Nachthimmels haben, da wäre AP=5 mm besser. Für die Dämmerungsbeobachtung, schnelle Verfolgungs'jagden', hohen Puls, Seegang und v.m. sind 6 mm nahezu ideal. Das Leica etwas kompakter und viel eleganter, zeigt für das subjektive Empfinden der meisten Betrachter die schöneren Farben und den eindrucksvolleren Kontrast, spielt jedoch den Sehfeldvorteil eines 7fach Glases(deswegen ist es wohl auch ein bißchen kompakter) nicht aus. Das Zeiss zeigt das größte Sehfeld, hat die bessere Auflösung, die höhere Transmission und unterdrückt Farbfehler besser. Das Victory 7x42 FL gewinnt bei mir vor dem 8,5x42 EL(alt) zu ca. 75% die Wahl, wenn es gilt nur 'eines für alles' irgendwo hin mitzunehmen, auch wenn das Swaro unschlagbar beim Einblickverhalten ist. Im 7x42 FL sehe ich manchmal Abschattungen, die starke Verzeichnung und vor allem die Bildfeldwölbung und die Randunschärfe nerven mich hin und wieder. Aber wie gesagt, am häufigsten ist das Zeiss mit von der Partie.

Die 8/8,5x42 sind ebenfalls gute Allrounder. Die AP liefet auch noch einige Zeit in der Dämmerung genügend Licht, am Nachthimmel ist sie ein guter Kompromiß, es sei denn, man hat sehr gute Bedingungen. Die Vergrößerung liefert sichbar mehr Details als 7fach, aber bringt eben auch kleinere Sehfelder, mehr Gewicht und Baugröße, geringere Schärfentiefe und mehr Bildunruhe mit sich. Die AP von 5 mm kann in einigen Anwendungen(auf See, bei körperlicher Anstrengung, bei längerer Beobachtung) Abstriche im Beobachtungskomfort im Vergleich zum 7x42 bedeuten. Das 8,5x42 EL ist ein tolles Glas und gehört nicht zum alten Eisen, aber es ist auch das größte von allen genannten und schon etwas schwerer als der Rest. Das Leica Ultravid 8x42 HD, was Sie nicht nennen, liegt da am anderen Ende, es ist das kompakteste mit den o.g. typischen Leica-Merkmalen. Das 8x42 FL zeigt die zeisstypischen Optikmerkmale und steht bei der Größe in der Mitte, hat aber das geringste Gewicht, und manchmal ist die goldene Mitte auch die goldene Mitte...

Das hilft Ihnen immer noch nicht? Gut, dann würde ich die Auswahl auf Victory 7x42FL, Victory 8x42 FL, Leica Ultravid 8x42 HD und Swaro 8,5x42 EL beschränken.

Ihr Alter könnte für 7fach(große Schärfetiefe) oder Swarovski(geringere Bildfeldwöbung und beste Randschärfe) sprechen. Wie gut können Sie ein Glas ruhig halten? Probieren Sie es aus, möglichst ausgiebig. Gleiches gilt für Haptik und Optik. Ihre Hände und Ihre Augen werden es Ihnen sagen. Achten Sie auf Einblickverhalten(häufig hintereinander zum Auge führen), Bedienung der Knickachse beim Einstellen des Augenabstands, der Augenmuscheln und des Diptrienausgleichs. Lassen Sie das Bild auf sich wirken, bei unterschiedlichen Objekten und wechselnden äußeren Bedingungen. Legen Sie vielleicht zwei Gläser wie ein Doppel-Whopper übereinander und wechseln Sie schnell den Blick. Der direkte und sofortige Vergleich ist der beste bei Optik, da unser Gehirn uns gern ein bißchen betrügt.

Aber nur die Ruhe. Es ist fast egal, welchem Modell Sie den Vorzug geben. Die genannten sind alle Spitzenferngläser, vielleicht bis auf das BL. Kleine persönliche Vorlieben werden wohl den Ausschlag geben, optisch können Sie gar nicht daneben greifen.


Viel Spaß und viel Erfolg beim Auswählen wünscht
Jan Münzer

Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Schwierige Kaufentscheidung

S.Köhler 1587 18. März 2010 15:21

Schöne Auswahl!

Jan Münzer 1234 18. März 2010 19:43

Ganz einfach

Gunnar 969 19. März 2010 06:58

Aha.

Jan Münzer 1034 19. März 2010 07:20

Re: Aha.

Gunnar 982 19. März 2010 09:27



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