Vielen Dank Herr Bauer, für diesen schönen Bericht! Er zeigt einmal mehr, wie wichtig die Streulichtproblematik ist. Um sie zu minmieren, muß das Zusammenspiel von Vergütung und Geometrie optischer Flächen mit der Gestalt und der Oberflächenbeschaffenheit absorbierender Fassungsflächen optimiert werden.
In Sachen Glasvergütungstechnik werden immer noch Fortschritte erzielt, Zeiss dürfte dabei führend sein. Es wäre interessant herauszufinden, ob z.B. bei Farbdifferenzierung und Farbgleichgewicht noch Optimierungsspielraum bestünde, z.B. weil die menschliche Wahrnehmung je nach Lichtverhältnissen ihr spektrales Profil verschieben kann. Holger Merlitz hatte sich dafür interessiert, wie man feine Unterschiede im Farbprofil messen könnte, Vielleicht könnte man auf der Grundlage solcher Messungen auch an dynamisch veränderliche Vergütungen denken, die das transmittierte Spektralgleichgewicht je nach Lichteinfall dem Auge anpassten, und es z.B. beim Übergang zur Dämmerung verschöben. Oder daran, individualisierte Schichten mit verschiedenen Gleichgewichten anzubieten, denn die Empfindlichkeit der Farbrezeptoren variiert von Mensch zu Mensch. Aber die Kosten solcher Individualisierungen...
Ich glaube, bei Spitzengläsern wäre mittlerweile leichter noch etwas herauszuholen, wenn die Optimierung von Fassung und Innenschwärzung mehr in den Vordergrund rückte, die vielleicht ähnlich raffiniert auf die Geometrie des optischen Systems abgestimmt werden könnten, wie es heute die ausgetüftelten Vergütungsschichten sind. Nachdem bisher Gestaltung und Vergütung der Optik immer weiter vorangetrieben wurden, wäre es an der Zeit, nun auch mit ähnlichem Anspruch die Vergütung und Gestaltung der Innenfassung voranzutreiben. Andeutungen dafür gibt es, Zeiss und Nikon weisen bei ihren neuesten Produkten jedenfalls auf solche Verbesserungen hin, was hoffentlich nicht nur Werbegetöse ist.
Schöne Pfingsten!