Die chinesischen OEM-Hersteller haben gewaltig aufgeholt, ich vermute sogar, dass sie inzwischen die gehobene Mittelklasse abdecken könnten, wenn sich Abnehmer finden lassen, die die geforderten Preise zahlen.
Offensichtlich gibt es diese Abnehmer noch nicht und so entstehen jede Menge Ferngläser, die man nur als Mittelklasse einstufen kann. Mir gefällt, dass der oder die Hersteller sich um ordentliche Sehfelder und akzeptable Gewichte bemühen.
Nach dieser Vorrede kommt jetzt die Einschränkung. Das Problem der Ferngläser mit Durchgriff ist die Mechanik. Wer einmal ein Swarovski EL zur Hand hat, wenn er die Clone vergleicht, der erhält vom eigenen Zeigefinger die Rückmeldung, dass es da Unterschiede gibt. Woran liegt das?
Es sind nicht nur die kurzen Lagerabstände, die eine größere Fertigungsqualität erfordern, es ist besonders die komplizierte Art der Kraftübertragung zu den Fokussiersystemen, die man beherrschen muß und zwar auf Dauer.
Mein Rat wäre daher,
den chinesischen Ferngläsern den Vorzug zu geben, die bei gleicher optischer Leistung konventionell ausgelegt werden. Es gibt gute Gründe, der einfacheren Mechanik mehr Zuverlässigkeit zu attestieren.
Zurück zu Ihrem BL.
Es ist maximal Mittelklasse, denn es mangelt am Kontrast, wie ich bei einem Vergleich der BL 8x33 und BL 8x44 mit meinem betagten Nikon 8x32 HG feststellen konnte. Die Helligkeit ist ok, das Einblickverhalten hat mir keine Mühe bereitet und sollte auch stärkere Brillen noch vertragen.
Die Randschärfe ist mittel, es gibt bei beiden Modellen erkennbaren Streulichteinfluß, aber das KO-Kriterium ist für mich die Mechanik.
In der Bewertung der neuen Minox HG schliesse ich mich den zuvor geposteten Beiträgen an, die HG haben mir gut gefallen.
Kritiker