Vielleicht ein paar Sätze zur Richtigstellung.
Die primäre Aufgabe der Spektive ist nicht, mit der maximalen Auflösung zu glänzen, hier reicht es meiner Meinung nach aus, wenn ein Anwender mit aussergewöhnlich guten Augen bei angebotener Maximalvergrößerung zufrieden ist. Tests an Doppelsternen und ideale Beugungsringe zu verlangen, zeigt meiner Meinung nach nur, dass man das Anwenderspektrum nicht ganz verstanden hat. Wir ersetzen die (nicht vorhandenen) perfekten Augen durch eine höhere Vergrößerung und diesen Test bestehen alle Spektive, die wir ausliefern. Wir prüfen Kontrast, Verzeichnung, Falschlicht, Nahbereich und Auflösung in einem Schnelltest, der in 30 - 45 Minuten absolviert ist. Es kommt sehr selten vor, dass wir ein Spektiv zurücksschicken müssen. Es kommt noch seltener vor, dass die ausgelieferten Spektive reklamiert werden und da kann ich mich aus den letzten 5 Jahren an kein einziges Spektiv erinnern, dass wegen optische Mängel reklamiert wurde.
Es kommt dagegen immer mal wieder vor, dass wir mit der optischen Leistung der Variookulare nicht ganz glücklich sind.
Die Variookulare werden an einem bekannten Teleskop mit Öffnungsverhältnis 1:6,4 getestet, Exemplare mit auffälliger Randunschärfe bzw. stärkeren Farbsäumen gehen zurück.
Unsere Remittenten machen den Herstellern zusätzliche Arbeit, es hat aber noch keinen Fall gegeben, den die Hersteller nicht akzeptiert haben und wir sind schon etwas länger im Geschäft.
Der Markt ist vielschichtig, jeder Kunde kann bekommen, was er will, den besten Preis oder das streng selektierte Produkt.
Werner Jülich