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Pauschale Antwort ist unmöglich, jeder muß selbst abwägen

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09. Dezember 2007 14:01
Das Trinovid war einmal das anerkannte Spitzenfernglas. Es ist heute immer noch ein hervorragendes und selbst nach aktuellem Marktangebot eines der kompakten Modelle. Daß mit dem Ultravid und neuerdings dem nur geringfügig weiter verbesserten Ultravid HD ein noch etwas leistungsstärkeres Nachfolgemodell verfügbar ist, entwertet das Trinovid nicht, wenn man den Preisunterschied bedenkt.

Wo liegt der Vorteil des Ultravids?

1. Es ist schlanker und leichter. Wer großen Wert auf Kompaktkeit und geringe Gewichtsbelastung legt, könnte den Mehrpreis evtl. schon allein deshalb bereitwillig zahlen, wenn es nicht weh tut. Es gibt aber auch Menschen, denen das „Pummelchen“ Trinovid besser gefällt oder besser in der Hand liegt. Das muß jeder selbst ausprobieren und für sich entscheiden.

2. Das Ultravid ist etwas heller. Vor allem die dielektrische Verspiegelung der einen Prismenfläche, an der keine Totalreflexion möglich ist, anstelle der früheren Aluminiumverspiegelung dürfte etwa 8% bis 10% Helligkeitssteigerung bringen. In der Praxis ist das bei Tag (außer im direkten A-B-Vergleich) kaum zu bemerken, in der Dämmerung kann es schon eher auffallen. Wer überwiegend oder nur bei Tageshelligkeit durchs Fernglas schaut, kann auch am Trinovid in jeder Hinsicht seine „helle“ Freude haben. Daß auch die verbesserte Vergütung des Ultravids zu einem minimalen Helligkeitsgewinn beiträgt, ist demgegenüber fast bedeutungslos.

3. Das Ultravid hat in der Brillanz (im Kontrast) gegenüber dem Trinovid noch ein klein wenig zugelegt. Dieser Gewinn ist aber bei weitem nicht dramatisch und nur durch die etwas leistungsfähigere Vergütung (wahrscheinlich in der Größenordnung um oder unter 1%) bewirkt, nicht durch den Transmissionsgewinn aufgrund der um 8% bis 10% besseren Verspiegelung. Denn während die Transmissionsverluste an den Glas-Luft- und Luft-Glas-Grenzflächen als Reflexionen teilweise (sowohl gerichtet wie diffus) nach Mehrfachreflexion an anderen Linsenoberflächen oder Tubusteilen ins Bild zurückkehren und kontrastmindernde Schleier bewirken können, entstehen die Reflexionsverluste am Silberspiegel durch Absorption. Das absorbierte Licht ist dem bilderzeugenden Strahlengang definitiv entzogen und kann kein kontrastminderndes Falschlicht mehr erzeugen. Es bleibt also allein bei einer Helligkeitsminderung.

4. Das Ultravid ist dank seinem neuen Fokussiertrieb (den Leice nun endlich gut im Griff hat, so daß er nicht mehr ruckelt) außerordentlich kältefest. Wenn Sie nicht planen, mit dem Fernglas Polarexpaditionen oder Sibirienreisen zu machen, wird Ihnen aber auch ein Trinovid keine Kälteprobleme bereiten.

5. Das Ultravid läßt sich auf eine um 10 cm kürzere Entfernung als das Trinovid BN, aber um 60 cm (10x32) bzw. 115 cm (8x32) kürzere Entfernung als das etwas ältere Trinovid BA einstellen. Wenn Sie sich auch gern Hummeln, Libellen, Eidechsen und anderes kleines Getier oder Blumen bei mit dem Fernglas vergrößert ansehen möchten, sollten Sie im Falle des Trinovids die neuere Version BN wählen (Naheinstellungen zum Vergleich: 3,25 m bei 8x32 BA, 2,6 m bei 10x32 BA, aber schon 2,2 m beim 8x32 BN und 2,1 m beim 10x32 BN). Gegenüber dem BN ist der Zugewinn bei der Naheinstellung des Ultravids unerheblich.

6. Das Ultravid hat Drehaugenmuscheln, während das Trinovid Schiebeaugenmuscheln hat. Ich sehe darin aber keinen Vorteil, wenn in beiden Fällen nur in den Endpositionen ein Einrasten erfolgt.

7. Das Ultravid ist in meinen Augen schöner. Aber darüber kann man auch anderer Meinung sein. Darüber sollte man nicht streiten, sondern jedem die eigene Meinung lassen.

Ob die genannten Vorzüge des Ultravid dessen Mehrpreis rechtfertigen (der nach einem gewissen Preisverfall nach Auslaufen der 32er-Trinovid-Serie noch deutlich größer geworden ist), muß ebenfalls jeder für sich und nicht zuletzt auch nach seinen finanziellen Möglichkeiten entscheiden. Qualitätsfanatiker sind oft bereit, selbst für einen nur minimalen Leistungsgewinn sehr viel mehr zu bezahlen. Aber die meisten Menschen achten doch auf ein nach den individuellen Maßstäben ausgewogenes Verhältnis von Preis und Leistung.

Wenn es bei Ihnen darum geht, sich entweder jetzt ein für Sie erschwingliches Trinovid zu kaufen oder die nächsten Jahre ohne Fernglas zu sein, um weiter auf ein Ultravid zu sparen, sollten Sie lieber jetzt zum Trinovid greifen. Sie können ja in der folgenden Zeit (in der Sie dann schon ein hoch leistungsfähiges Fernglas besitzen und nutzen können) gern so weitersparen, wie Sie es hätten machen müssen, wenn die Entscheidung zugunsten eines Ultravids ausgefallen wäre. Wenn Sie dann eines Tages den Differenzpreis im Sparschein haben, können Sie immer noch überlegen, ob Sie sich mit diesem Geld z.B. ergänzend ein Ultravid 8x20-Immer-dabei-Glas kaufen (oder auch ein anderes 8x20) oder Ihr Trinovid mit wahrscheinlich nur geringem Verlust verkaufen und dann Ihr Ultravid-Traumglas erwerben.

Walter E. Schön
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Fernglaskauf 8x32

Michael Eggers 2069 09. Dezember 2007 00:07

Re: Fernglaskauf 8x32

Wolfgang Franckh 1376 09. Dezember 2007 08:22

Widerspruch: das Ultravid 8x20 ist nicht verhaßt

Walter E. Schön 1305 09. Dezember 2007 10:37

Re: Widerspruch: das Ultravid 8x20 ist nicht verhaßt

Wolfgang Franckh 1057 09. Dezember 2007 12:22

Pauschale Antwort ist unmöglich, jeder muß selbst abwägen

Walter E. Schön 1257 09. Dezember 2007 14:01

Re: Pauschale Antwort ist unmöglich, jeder muß selbst abwägen

Michael Eggers 997 09. Dezember 2007 14:30

Re: Fernglaskauf 8x32

Michael Eggers 1083 14. Dezember 2007 14:57



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